Interview mit SCAR SYMMETRY - Illuminaten, das All und musikalische Verbrecher


Die schwedischen Melodic/Prog Deather SCAR SYMMETRY haben mit "The Unseen Empire" nicht nur ein starkes Album abgeliefert, sondern sich auch lyrisch etwas einfallen lassen. Das Konzept wirft aber einige Fragen auf, die uns Drummer und Texter Henrik gerne erklärt, aber warum er von der Interpol gesucht wird, weiß er bis heute nicht...


Hi Henrik, wie geht es dir und was passiert bei euch in der Band derzeit?


Hi! Wir machen derzeit noch die letzten Interview Sessions, die mittlerweile seit einem Monat oder so laufen. Außerdem bereiten wir uns auf die Release-Party am 30. April in Schweden vor. Wir werden dort ein paar neue Songs zum aller ersten Mal spielen und dafür müssen wir noch etwas proben. Das letzte Mal, das wir geprobt haben, war glaube ich 2009 – haha! Und zu guter Letzt arbeiten wir an der Planung für die kommenden Festival-Shows. Also gibt es derzeit viel Geschäftliches zu tun.




Euer neues Album „The Unseen Empire“ steht kurz vor der Veröffentlichung. Wie fühlst du dich so kurz vor dem Release?


Ich fühle mich sehr sicher mit dem neuen Album, denn ich denke, es ist wirklich stark geworden. „The Unseen Empire“ ist ein super Nachfolger von „Dark Matter Dimensions“ und generell habe ich das Gefühl, dass es in allen Punkten besser ist als das letzte. Wir haben eine gute Balance zwischen den Melodien und der Brutalität gefunden und das Songwriting ist hervorragend. Ich bin auch mit dem lyrischen Konzept sehr zufrieden und freue mich auf die Reaktionen der Fans. Also freue ich mich schon sehr auf die Veröffentlichung.



Wie kam die Idee zu dem Konzept und wer sind eigentlich diese Reptilien, die womöglich unsere Welt heimlich regieren?


„The Unseen Empire“ (das unsichtbare Imperium) versucht die Machenschaften einer geheimen Organisation, die versucht die Weltherrschaft zu übernehmen, aufzudecken. Das Konzept beinhaltet verschiedene Theorien. Von geheimen Behörden, über alte Blutlinien und sogar bis hin zu Spekulationen über böse metaphysische reptilienartige Inteligenz.

Es gibt da diese sichtbaren, offiziellen Imperien, die so wirken als würden sie regieren und es gibt die geheimen Organisationen, die wirklich die Fäden in den Händen halten. Die Sache mit den Reptilien wird anscheinend etwas missverstanden. Darum habe ich dies auch in unserem zweiten Albumtrailer etwas ausführlicher erklärt (LINK). Ich spiele mit der Idee von reptilienartigen Wesen, klar, aber was ich wirklich meine, wenn ich „Reptilien“ erwähne, ist der R-Complex – das reptilische Gehirn. Dieser Teil des Gehirns ist überaktiv in manchen Individuen und macht diese anfällig für die Besessenheit andere kontrollieren zu wollen und Territorien für sich zu beanspruchen und so weiter. Es macht sie außerdem gefühllos und steigert die Aggressivität. Das sind die Charakteristika der angeblichen Illuminaten.




Kannst du auch im Detail zu einzelnen Songs etwas sagen, was die Texte betrifft?


Klar. Bei „The Anomaly“ geht es um Paradoxen, wie zum Beispiel, dass du eine Sache nur haben kannst, wenn du die andere besitzt. Aber dann kannst du vielleicht doch eines ohne dem anderen haben. Also, wie ich sagte, es ist paradox! – haha.

In „Extinction Mantra“ geht es um die georgianischen Orientierungstafeln, die man in den Staaten finden kann. Es sind Monumente, auf denen du ziemlich erschreckende Sätze finden kannst, wenn du diese in Verbindung mit den Illuminaten bringst.

„Seers Of The Eschaton“ und „Alpha And Omega“ erklären die politische Seite von dem unsichtbaren Imperium, wie sie ihre Politik ausführen, um ihre Ziele zu erreichen.

In „Domination Agenda“ geht es um die Suche der Wahrheit, welche Konsequenzen das auch immer mit sich bringt.

Die Themen von „Illuminoid Dream Sequence“ und“ Rise Of The Reptilian Regime“ hatte ich vorhin schon angeschnitten und bei „The Draconian Arrival“ geht es um ein Ritual der Illuminaten, bei dem sie das reptilische Gehirn aktivieren wollten, damit dieses stärker arbeiten kann.

Und „Astronomicon“ ist ein sehr klassischen SCAR SYMMETRY Text, bei dem ich über das Universum sinniere und Beziehungen und Auswirkungen zwischen den Universen überdenke.




Hattest du im Großen und Ganzen genug von den Space-Themen?


Das ist ein verbreiteter Irrtum. Wir haben nie wirklich die Richtung der Texte verändert. Wir hatten bereits auf „Pitch Black Progress“ und „Holographic Universe“ Themen über die Illuminaten, wenn auch etwas subtiler. Wir hatten sogar schon am Debüt „Symmetric In Design“ einen Text, der sich mit den Themen des aktuellen Albums beschäftigte. Xxxx Dieses „Space-Zeug“ ist meist eine Metapher für das Universum in denen meine Texte stattfinden. Ich verwende Themen dieses Universum, um Verbindungen dazu zu schaffen, was in uns allen vorgeht. Das ist so etwas wie ein Trademark von uns und so wird es auch immer wieder in unseren Texten vorkommen, so oder auf eine andere Weise, weil es eine Quelle unendlicher Inspiration für uns ist.



Was kannst du mir über das Artwork erzählen?


Wir wollten möglichst viele Symbole auf dem Artwork haben und wir haben verschiedenste davon an den Typen, der das Artwork gemacht hat, geschickt und auch das Konzept beschrieben. Daraus hat er das Cover gebildet und ich denke, es zeigt das Feeling des Albums wirklich gut. Man sieht diese gestohlenen Figuren auf dem Cover, die man als Mitglieder der Illuminaten sehen kann, die eine Art Ritual durchführen. Es sind viele Symbole rund um sie und auch im Booklet zu finden. Der doppelköpfige Adler ist zum Beispiel ein Symbol der Freimaurer. Der Adler steht für Vorherrschaft, Sieg und ein paar andere Dinge.



Es ist nun das zweite Album mit euren neuen Sängern Roberth und Lars. Wie ist es mit den Jungs zu arbeiten?


Es ist großartig! Wir sind wirklich zusammengewachsen in den letzten zwei Jahren, sowohl auf musikalischer als auch auf persönlicher Ebene. Es ist auch super mit zwei Sängern arbeiten zu können, denn es gibt uns unendlich viele Möglichkeiten, was das Arrangement der Vocals angeht. Wir sind von Anfang an alle miteinander gut ausgekommen. Gleich bei den ersten Tests mit ihnen spürten wir, dass alles passt und gaben ihnen bereits nach ein paar gesungenen Songs den Job. Bei einer Band geht es sehr um die Chemie und bei uns ist die großartig, das macht alles viel einfacher.



Wie teilt ihr euch eigentlich das Songwriting auf?


Jonas und Per schreiben die Musik und Gesangslinien und ich die Texte. Die anderen Jungs bringen dann Ideen hier und dort ein, wenn wir die Sachen aufnehmen, im Grunde sind die Songs dann aber schon fertig.



„The Unseen Empire“ ist bereits euer fünftes Studioalbum in nur sieben Jahren. Es sieht so aus, als ob ihr sehr schnell mit dem Schreiben neuer Songs seid. Wie arbeitet ihr zusammen, um dies möglich zu machen?


Wir brauchen nicht wirklich viel Zeit um Songs zu schreiben. Normalerweise haben wir nach zwei bis drei Wochen genug Material für ein Album zusammen. Jonas hat meistens schon ein paar Songs in der Hinterhand, aber das meiste Zeug wird kurz vor den Aufnahmen geschrieben, was die Songs wirklich frisch klingen lässt. Wir haben so viele Einflüsse und Genres in unserer Musik, dass es nicht schwer fällt, Inspiration dafür zu finden.



Ihr habt bereits einige Festival-Gigs gebucht, wird es danach auch eine richtige Tour geben?


Ja, ein paar Festivals sind bald im Anmarsch. Wir starten mit unserer Release-Party und dann sind wir den ganzen Sommer mit Touren beschäftigt. Wir haben auch eine Australien-Tour vor uns. Und im Herbst wird es dann noch eine Tour in Europa geben, aber wir checken gerade erst, welche Angebote am besten sind.



Ihr habt schon einige Tour-Erfahrungen. Gibt es möglicherweise ein paar lustige oder unschöne Geschichten vom Tour-Leben?


Natürlich gibt es lustige und auch hässliche Geschichte, die kann ich aber nicht einfach so erzählen, um die (Nicht-ganz-)unschuldigen Personen zu schützen – haha.

Aber eine außergewöhnliche Sache, die in den USA passierte, war, dass Jonas sich den Arm brach. Es war auf einer Aftershowparty bzw. nach dieser im Tourbus. Er meinte er muss eine Art Flying-Kick machen und landete auf seiner Hand. Er musste dann von der Tour abspringen und wir beendet diese dann mit nur einem Gitarristen.

Und als wir nach Kanada wollten, bekamen wir ein paar Probleme mit der Grenzkontrolle. Die meinte, dass ich von der Interpol gesucht werde! Das war verrückt, denn ich wurde noch nie wegen irgendetwas verhaftet, ich hatte noch nicht mal einen Strafzettel. Ich wurde dann ewig lange verhört – ich war noch nie so nervös, wie an diesem Tag. Irgendwann ließen sie uns dann gehen. Es gab keine Erklärung, keine Entschuldigung – nichts! Ich weiß bis heute nicht, was da los war.




Haha, coole Geschichte. Danke für deine Zeit, möchtest du noch etwas sagen?


Ich möchte die Chance nutzen, um den Fans zu danken. Ohne diese wäre uns das alle nicht möglich und wir schätzen diesen Support enorm. Ich hoffe euch gefällt das neue Album und ihr schaut öfter mal auf unseren Homepages rein. Macht´s gut!



www.scarsymmetry.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 24.04.2011
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