Interview mit ONSLAUGHT - wie aus Stille plötzlich Gewalt wurde


Die UK-Thrasher ONSLAUGHT erleben dank ihrer Reunion und den zwei letzten Alben ihren zweiten Frühling und touren rund um den Globus. Beim Stopp in Wien besuchte ich Gründer und Gitarrist Nige Rockett um mit ihm über aktuelle Themen zu quatschen. Dabei fand ich heraus, was SIMON & GARFUNKEL mit der neuen Platte zu tun haben, warum Drummer Steve bei ONSLAUGHT kündigte und noch viele weitere interessante Infos.


Hey Nige, wie geht es dir und wie läuft die Tour bisher?


Mir geht’s gut und die Tour läuft auch richtig gut. Es gab nur einige Probleme in Finnland. Da gab es Probleme mit der Promotion, aber es war dennoch cool dort.



Was sind die bisherigen Highlights?

Es gab schon einige coole Shows, außergewöhnliche Crowds und tolle Clubs. Dänemark zum Beispiel war toll.


Was können wir heute Abend erwarten?


(lacht) – ich weiß es wirklich nicht. Wir waren sehr überrascht, als wir heute hier ankamen, denn das Escape ist wirklich klein. Wir mussten die meiste Ausrüstung in unserem Bus lassen, weil es hier einfach nicht reinpasst. Auch die PA ist wirklich klein, aber ich bin gespannt, was heute passieren wird.



Euer Drummer Steve hat kürzlich die Band verlassen, was kannst du mir über seinen Abgang erzählen?


Im Grunde hat er kurz bevor die Tour losging die Band verlassen. Er verließ uns also in einer schweren Situation. Wir wollten aber auf keinen Fall die Tour absagen, weil viele Leute viel Zeit und ebenso Geld in diese Tour investiert haben. Es war also keine Frage, dass wir diese Tour machen wollten. Zum Glück kannten wir Mike, der eingesprungen ist und alle Songs in nur zehn Tagen eingelernt hat, was fantastisch und unglaublich zugleich ist.

Steve wollte einfach nicht mehr toure, so simpel ist das. Er hatte schon lange immer wieder irgendwelche Ausreden und er wollte wohl auch nicht mehr viel Zeit zum Proben und touren investieren. Wir spielen alle paar Wochen Gigs, touren oder spielen auf Festivals und das ist das, was er einfach nicht mehr machen will.




Was ist mit seinem Statement, das er im Internet veröffentlichte, dass er angeblich nicht in Tourplanungen usw. einbezogen war?


Er wollte Urlaub machen, an einem Termin, an dem wir drei Shows angeboten bekamen, große Shows, mit ungefähr 25000 Leuten. Er wurde gefragt, ob er diese Shows mit uns machen will und er sagte zweimal nein. Es war auch schon bei der Süd-Amerika Tour so, dass er nicht mit will, also probten wir mit einem anderen Drummer, damit wir die Tour spielen können. Wir müssen als Band vorankommen und wenn er sagt, er will nicht mit uns diese Tour und Shows spielen, dann haben wir gesagt, dass wir einen neuen Drummer suchen müssen. Es gibt da jetzt verschiedene Geschichte, es scheint so als würde er da ein paar Sachen jetzt verdrehen, aber im Grunde ging es nur darum, dass er nicht mehr touren wollte und er seinen Urlaub nicht anders buchen wollte für diese wichtigen Shows.



Auf dieser Tour habt ihr angekündigt, dass ihr einige Überraschungen und seltene Tracks in euer Set eingebaut habt…


Yeah, wir spielen eine Mischung aus ganz alten Songs von unserem ersten Album bis hin zu unseren neuesten Songs. Auch wenn das Material unserer ersten Alben wirklich anders klingt, als es das aktuelle tut, funktioniert es wunderbar. Es sieht so aus, als würden die Fans diesen Mix mögen.




Eigentlich wurde diese Tour mit SUIDAKRA und DEBAUCHERY gebucht; hast du eine Ahnung, warum DEBAUCHERY diese Tour abgesagt haben?


Da habe ich ein paar verschiedene Geschichten gehört. Ich will dazu auch gar nicht zu viel sagen, weil ich die Hintergründe nicht weiß, aber unter anderem hörte ich, dass die Band ein vermeintlich besseres Angebot für sechs Shows bekommen hat. Das kommt mir aber komisch vor, denn sechs Shows statt einer einmonatigen Tour, wäre meiner Meinung nach kein sinnvoller Tausch. Außerdem hörte ich, dass es bei ein paar Gigs auf unserer Tour nicht genug Zeit für lokale Supporter gäbe und sie wollten nicht als Opener spielen. Ich bin wirklich nicht in der Position das zu kommentieren oder beurteilen, aber das sind so Dinge, die wir hörten.



Wie denkst du, hätte dieses LineUp zusammengepasst?


Das ist eine schwere Frage. Eigentlich ist es so, dass alle Bands derzeit recht gut laufen. SUIDAKRA sind super drauf und machen richtig gute Stimmung bei den Shows. Ich weiß auch nicht genau, warum das LineUp so zusammengestellt wurde, aber wenn jemand das Billing sieht und er möchte sich eine Band ansehen, hat er die Chance auch etwas andere kennen zu lernen. Wahrscheinlich wäre es für ONSLAUGHT besser mit einer anderen Thrash Band oder vielleicht einer richtigen Death oder Black Metal Truppe auf Tour zu gehen, aber die Jungs von SUIDAKRA sind echt klasse Typen und es läuft ja alles super.



Mittlerweile sind seit der Reunion von ONSLAUGHT wieder fünf Jahre vergangen. Wie fühlst du dich in der Situation jetzt?


Es ist einfach fantastisch. Wir haben jetzt wirklich unsere Positionen in der Band gefunden, speziell mit Andy (Rosser-Davies) haben wir einen tollen Gitarristen gefunden. Wir teilen uns jetzt das Songwriting 50:50. Ich denke, dass mir das neue Inspiration verschafft, bzw. wir uns gegenseitig inspirieren. Es war ein echtes Vergnügen diese neue Platte zu machen.



Hattest du nach eurer Auflösung jemals gedacht, dass ONSLAUGHT ein Comeback feiern wird?


Nein, ich sagte niemals (lacht). Aber ich hatte unrecht, wir sind wieder da und es war eine gute Entscheidung, wir haben eine großartige Zeit.



Wie zufrieden bist du mit dem neuen Album „Sounds Of Violence“?


Zu 100 Prozent. Bei jedem Album, das wir bisher gemacht haben, denke ich jetzt im Nachhinein, dass man Kleinigkeiten anders machen könnte, aber bei diesem möchte ich wirklich nicht eine Sache ändern. Auch der Produzent Jacob Hansen hat großartige Arbeit geleistet. Er hat uns auch sehr geholfen.



Wie seid ihr auf den geilen Titel „Sounds Of Violence“ gekommen?


Das war auf einer unsere lustigen Bus-Tourneen, als wir gerade auf dem Weg zu einer Festival-Show waren. Wir haben herumgealbert und hatten unseren Spaß und da kam dann diese SIMON & GARFUNKEL Songs im Radio „The Sound Of Silence“. Unser Bassist Jeff (Williams) ist ein ziemlicher Schwerzkeks, also sang er den Text einfach mit und als der Chorus kam, sang er statt „…this is the sound of silence“ einfach, „…this is the sound of violence“. (allgemeines Glächter)
Und wir sagten gleich, dass das ein verdammt geiler Titel für ein Album wäre. Es ist auch so, dass es in unseren Texten sowieso oft um Gewalt geht. Der Arbeitstitel für das Album war eigentlich „Hatebox“, aber als Jeff mit dem daherkam, konnten wir nicht anders.




Haha – klingt cool. Was sind die weiteren Pläne nach dieser Tour? Schreibt ihr bereits neues Zeug?


Noch nicht wirklich. Wir tragen so nebenbei schon ein paar Ideen und Songtitel zusammen. Wahrscheinlich werden wir, wenn wir von dieser Tour nach Hause kommen ein paar Wochen Pause machen und uns dann zusammensetzen um an neuen Songs zu arbeiten. Im Herbst gehen wir dann hoffentlich nach China. Einige Festivals und eine Spezial-Show in Wacken stehen auch noch. Und die UK-Tour im September. Und im Oktober sind noch eine US-Tour und vielleicht eine Support-Tour in Europa in Planung.



Das waren auch schon alle meine Fragen. Möchtest du den Fans noch etwas auf den Weg geben?


Ich möchte einfach den Fans für deren Support danken!



www.myspace.com/onslaughtuk

Autor: maxomer

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Beitrag vom 21.04.2011
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