Interview mit THE SHADOW THEORY - keine One-Man-Show


Der Wahlösterreicher Devon Graves ist seit Jahren bekannt für seine Glanztaten mit DEADSOUL TRIBE. Neben der Wiedervereinigung der Kultband PSYCHOTIC WALTZ, mit der es in Kürze auf Tour geht, hat der Mann auch noch Zeit gefunden, eine neue All-Star Band aus dem Boden zu stampfen. Dass es sich bei THE SHADOW THEORY nicht um ein 0815-Projekt handelt, beweist das starke Debüt "Behind The Black Vale". Wer erfahren möchte, was hinter der Band steckt und warum ihm der Name Buddy nicht geällt und vieles mehr, erzählt er in diesem Gespräch.


Hi Devon, was machst du gerade?


Ich bin gerade mit den Proben für die PSYCHOTIC WALTZ Tour fertig geworden und mache jetzt ein Interview…



Dein neuestes Werk stammt überraschenderweise nicht von DEADSOUL TRIBE, sondern von deiner neuen Band THE SHADOW THEORY. Wie kam die Idee eine neue Band zu gründen?


Ich betreibe DEADSOUL TRIBE schon seit vielen Jahren, fünf Alben lang, nichts anderes als meine eigenen Ideen und meine eigenen Aufnahmen – wenn man von den Drums absieht. I war einfach wieder bereit für eine Zusammenarbeit mit anderen Musikern. Meine Plan war es, eine Art Supergroup aus den besten Musikern, die ich je getroffen haben, zu formen und das ist auch das Resultat daraus.



Was hat der Bandname zu bedeuten?


Die Idee kam eigentlich aus dem Nichts. All meine Bandnamen sind vage Beschreibungen des Sounds, den die Band spielt.



„Behind The Black Vale“ ist ein großartiges Album voller Emotionen und dunklen Gefühlen. Wie würdest du den Sound von THE SHADOW THEORY beschreiben?


Danke dir vielmals! Ich würde Sound irgendwo zwischen Thrash, Psychedelic und modernem Metal mit progressiven und folkloristischen Einflüssen mit einem orchestralen Touch einordnen und beschreiben. Ich versuche den Ausdruck „Cinematic“ für die Band einzuführen.



Wo sind die Unterschiede beim Prozess des Songwriting und den Aufnahmen zwischen DEADSOUL TRIBE und TST?


Zuallererst schreibe ich nicht den instrumentalen Part, wie ich es bei DEADSOUL mache. Arne (Schuppner) und Demi (Scott) starten mit rohen Arrangements, die sie mir zusenden. Ich verfeinere diese dann oder verwerfe Arrangements, die mich nicht ansprechen. Meine Hauptrolle ist aber die des Produzenten und Leadsängers. Die Aufnahmen laufen ansonsten so, wie für jede Band, außer dass natürlich mehr Leute miteinbezogen sind, als bei DEADSOUL, wo ich ja (fast) alleine aufnehme, was ich zurzeit aber sehr bevorzuge.



Deine Bandmitglieder stammen ja von aller Herrenländer, wie bist du auf sie gekommen?


Die meisten habe ich auf Tourneen mit DEADSOUL TRIBE getroffen. Entweder war ich Supporter oder wurde von den Truppen supportet. Kris (Gildenlöw) habe ich beim Produzieren seiner Band DIAL getroffen, welche er mit seiner reizenden und talentierten Frau Liselotte (Hegt) gründete, gleich nachdem er PAIN OF SALVATION verlassen hatte, und Demi habe ich durch einen Fanbrief gefunden.


Ist es nicht schwer, alles zu organisieren, wenn die Bandmitglieder auf der ganzen Welt verstreut sind?


Klar, es ist nicht so, dass man einfach mal ins Auto springen kann, um sich zu treffen. Wir arbeiten also an unseren Parts von der Ferne und wenn es soweit ist, kommen die Jungs unabhängig voneinander ins Studio, um ihre Tracks aufzunehmen. Aber mit diesen speziellen Jungs zu arbeiten, ist es den Ärger, die ganzen Flüge, Züge und was auch immer zu koordinieren, allemal wert. Allerdings ist Demi kürzlich von Griechenland nach Österreich gezogen und wohnt nur mehr zwei Kilometer von meinem Haus entfernt, was das Ganze etwas einfach macht.



Lass uns wieder zurück zum Album kommen. Wie zufrieden bist du bisher mit den Verkäufen und den Reaktionen der Fans und der Presse?


Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht, wie die Verkäufe laufen, aber ich hörte, dass das Album sehr schwer zu bekommen ist, also würde es sich wohl besser verkaufen, wenn es leichter erhältlich wäre. Die Reaktionen sind sehr ermutigend und alles sieht bisher gut aus, also kann ich mich nicht beschweren.



Was kannst du mir denn über die Texte und das Cover Artwork erzählen?


Das Album Cover verbildlicht das Haus, in dem die meisten Geschichten des Albums passieren. In den Texten geht es grundsätzlich um Geistergeschichten, aber da will ich gar nicht zu genau drauf eingehen.



Du lebst jetzt schon seit über zehn Jahren in Österreich, wie gefällt es dir hier und warum hast du Wien als neue Heimat gewählt?


Ich bin hierher gezogen, weil ich eine österreichische Frau geheiratet habe. Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme, hatten wir uns entschlossen, von Kalifornien nach Wien zu ziehen, damit sie von der staatlichen medizinischen Versorgung und ihrer Krankenkasse Gebrauch machen konnte. Das und damit sie auch die Unterstützung ihrer Familie und Freunde aus Österreich bekommen konnte. Als wir hier ankamen, war jedoch meine Unterstützung nicht mehr von Nöten und wir ließen uns ein paar Jahre später scheiden.

Ich blieb erst nur wegen meinen Verpflichtungen, was das erste DEADSOUL TRIBE Album betraf hier. Inzwischen traf ich meine zukünftige Frau, mit der ich nun vier Kinder habe, also bin ich nun hier zuhause.




Wie geht es dir mit der deutschen Sprache nach dieser langen Zeit?


Erbärmlich. Ich machte einen dreimonatigen, sehr intensiven Kurs. Fünf Tage die Woche, sechs Stunden am Tag. Aber ich glaube, ich brauche noch mindestens zwei solcher Kurse, um wirklich gut Deutsch sprechen zu können. Leider kann ich die Zeit dafür nicht aufbieten, da ich mich meiner Arbeit widmen muss.

Sprachen sind sowieso nicht meine Stärke. Sogar mein dreijähriger Sohn spricht besser Deutsch als ich. Meine Kinder sprechen Russisch, Englisch und Deutsch. Das liegt daran, dass meine Frau ursprünglich aus Moskau kommt und mit den Kindern in ihrer Muttersprache spricht, ich rede mit ihnen Englisch und miteinander, mit ihren Freunden und in der Schule sprechen sie natürlich Deutsch. Ich bewundere sie dafür
.




Was mich auch schon lange interessiert, ist, warum du deinen Namen von Buddy Lackey auf Devon Graves geändert hast.


Ich hasse einfach den Namen Buddy. Ich wurde nach meinem Vater benannt, der seinen Namen auch hasst. Sogar er hat vorgeschlagen, dass ich meinen ändern sollte.



Ok, zurück zu THE SHADOW THEORY. Wann können wir euch live erleben?


Ich habe keine Idee. Ich würde es lieben, mit der Band live spielen zu können, aber im Moment sind alle Live-Angebote an PSYCHOTIC WALTZ gerichtet. Aber da die Reaktionen zum Album sehr gut sind, wird sich das bestimmt in Kürze ändern.



Was sind die Pläne für dieses und das nächste Jahr?


Ich habe eine Live DVD von DEADSOUL TRIBE, die ich gerne veröffentlichen möchte. Ich warte jedoch noch auf den richtigen Moment, um das zu machen. Derzeit arbeite ich an neuem Material für THE SHADOW THEORY und bald werde ich auch mit dem Songwriting für eine neue PSYCHOTIC WALTZ Scheibe beginnen. Genug zu tun, also sehe ich sehr viel Neues von DEADSOUL TRIBE in nächster Zeit kommen.


Danke für deine Zeit, möchtest du noch etwas sagen?


Sehr gern geschehen, und ich danke auch dir und euren Lesern.





www.the-shadow-theory.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 28.02.2011
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