Interview mit RETURN TO EARTH - Man vs. Machine


Mit "Automata" haben RETURN TO EARTH ein beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das mit anderen Alben oder Bands nicht zu vergleichen ist. Von Schubladen also keine Rede und somit hat das außergewöhnliche Trio ihr Ziel erreicht, doch am Ende ihrer Reise sind sie noch lange nicht. Sänger Ron und Drummer Chris melden sich zu Wort und werden stellenweise sogar etwas philosophisch.


Hi Ron, wie geht es dir und was tut sich dieser Tage bei dir?


Ron: Hey! Alles läuft bestens in der Welt von RTE! Chris ist in Kanada mit COHEED & CAMRBIA, und Brett und ich arbeiten konstant an neuer Musik – gemeinsam und auch jeder für sich und bereiten uns für Shows Anfang 2011 vor. Außerdem arbeiten wir an neuem Material für das dritte Album. Dazu haben wir Basser Mike Depko eingeladen – er hat einen sexy Bart!




Zuerst, gratuliere ich dir zu eurem großartigen neuen Album “Automata”. Wie fühlst du dich mit der Ergebnis?


Ron: Danke! Wir sind stolz auf das, was wir geschaffen haben. Ich denke, wir haben ein Album mit soliden Klängen gemacht, mit dem wir sowohl echte Metalheads, als auch Mainstream Rocker ansprechen wollten. Es war eine Herausforderung über diese Songs, die Chris und Brett durch harte Arbeit kreiert haben. Aber es hat auch Spaß gemacht, herauszufinden, ob wir unserer Intensität harmonieren und uns gegenseitig überbieten können. Und ich denke, wir haben es dieses Mal geschafft.


Kannst du mir etwas zum Titel „Automata“ erzählen?


Ron: In „Automata“ geht es um das Konzept, wenn Roboter und Maschine die Arbeit von Menschen machen. Die Ironie bei der Sache ist natürlich, dass wir selbst mit Computern gearbeitet haben, um das Album zu erschaffen. Es ist ein loses Konzept über unserer Ansicht, wie es wäre, wenn die Maschinen die Macht übernehmen und die Menschen um ihr Überleben kämpfen müssen. Dies auf verschiedenen Weisen – vielleicht aber nicht auf eine epische Art, sondern über die Realität, denn es ist ja wahr, dass die Technik, die wir selbst gefertigt haben, schon vielen Menschen den Job gekostet hat.



Kannst du mir etwas über das Cover Artwork erzählen? Es erinnert mich ein bisschen an den Film „The Cube“.


Ron: Fans aus Frankreich, Yann Bertrand & Damien Serban kamen mit zwei ziemlichen coolen Video Trailern für das Album, das diesen „Cube“ zeigte und diesen mysteriösen Maschinen, die darin herumarbeiteten. Wir mochten das so sehr, dass wir sie fragten, ob sie uns dazu ein Artwork machen könnten. Diese Jungs sind unentdeckte Talente. Checkt deren Zeug auf www.absinthestudio.com an. Ich habe den Film „The Cube“ nie gesehen, aber ich muss den wohl mal anchecken.



Leider kenne ich euer erstes Album „Captains Of Industrie“ noch nicht, was ich bald ändern sollte. Wo siehst du die Unterschiede zwischen euren beiden Werken?


Ron: Wir haben unser erstes Album über mein eigenes Label Bald Freak Music im Jahr 2007 veröffentlicht. „Automata“ ist definitiv derber und ambitionierter, dunkler vom Thema her und heftiger was die Musik betrifft. „Captains“ war eine coole Erfahrung für mich, da ich mich zum ersten Male wirklich auf das Singen konzentrieren konnte. Es mehr direkter Rock, aber man könnte sagen, es war die Saat, die wir für die Klänge für „Automata“ gepflanzt haben.




Jetzt eine schwere Frage… wie würdest du euren Sound jemandem erklären, der euch noch nie zuvor gehört hat und das in nur einem Satz?


Ron: Ambitionierter Prog-Metal mit Mainstream-Rock Sensibilität und einer dystopischen Ansicht der Zukunft, hervorgehoben durch arschtretendes Drumming.



Ich glaube nicht, dass es die Möglichkeit gibt, euch in eine Kategorie oder ein Genre einzuteilen. Wie denkst du darüber?


Ron: In unserer unkategorisierbaren Natur sieht es so aus als ob das ein Trend wäre wie wir anhand allen Reviews feststellen konnten. Aber das ist genau das, was wir wollten. Musik sollte nicht eine einzige Note sein, sie sollte nicht langweilen und nicht nur eine Weg verfolgen, wenn es doch so viele Straße zu begehen gibt. Wir machen uns keine Sorgen über kommerziellen Erfolg, wir machen uns mehr Sorgen über die Musik, die wir machen möchten und darüber uns selbst zu inspirieren.



Wie teilt ihr euch eigentlich das Songwriting auf und wie läuft das Ganze ab?


Ron: Normalerweise gehen Brett und Chris ins Labor und arbeiten an den musikalischen Arrangements für die Drums und Gitarren. Chris ist mehr als nur ein Drummer bei RTE, er ist ein verrückter Wissenschaftler, der auch himmlische Keyboard-Parts beisteuert. Sie nehmen dann die rohen Demos auf und schicken mir diese. Ich füge dann mein Zeug dazu, aber hauptsächlich lege ich nur meine Gesangsspur über die Songs, sowie die Harmonien und so weiter. Brett und ich schreiben beide Texte. Es funktioniert nur so, weil Chris oft mit COHEED unterwegs ist und wir dadurch tonnenweise Musik hin und her schicken müssen, während er auf Tour ist. Aber es ist ein System, das funktioniert.



Worum geht es denn in den Lyrics?


Jeder Song hat seine eigene Geschichte. Meine Lyrics sind sehr persönlich, mit einem Hang zu dem Thema des Albums: „Man vs. Machine“. „You Will Be Replaced“ handelt zum Beispiel davon, seinen Platz in einer Welt, die von Maschinen dominiert wird, zu finden und der unheiligen Natur des Ganzen.

Bei „Edge Of Forever“ geht es um den plötzlichen Tod meines Onkels bei einem Autounfall und mit Angst und Schmerz im Anblick dieser Tragik und dem Tod umzugehen,.

„Night Of The Exploding Razors“ dreht sich um Bestimmung, Nutzung von Chancen und persönliche Schäche.

Und „The Replicas“ handelt von der Schwierigkeit die Liebe zu finden, sie wahr zu halten und was auf dem Spiel steht, wenn du es schaffst oder versagst und des Auswirkungen dessen.





(Dank modernster Technik und dem Internet, war es mir auch möglich einige Fragen an Drummer Chris Pennie, der ja derzeit mit COHEED & CAMBRIA unterwegs war, zu richten.)


Hi Chris, dein Drum-Stil ist ebenso fantastisch, sowie außergewöhnlich. Warum hast du angefangen Schlagzeug zu spielen und wer sind deine Idole und Einflüsse?


Chris: Danke für deine freundlichen Worte. Einige meiner Idole sind vergangene und aktuelle Drummer wie Sean Reinart (CYNIC). Er war der Typ, der mir die Augen geöffnet und gezeigt hat, dass es so viel mehr gibt, als nur die Doublebass so schnell wie nur möglich zu spielen. Er ist musikalisch, präzise und besitzt so ein großartiges Vokabular. Ich kann mich an ein Interview erinnern, das ich einmal gelesen habe und er erwähnte Leute wie Chad Wackerman (u.a. FRANK ZAPPA) und Vinnie Colaiuta (u.a. DURAN DURAN, BILLY JOEL). Andere großartige Musiker und Drummer sind für mich Lars Ulrich von METALLICA, Buddy Rich, Horacio Hernandez, Aphex Twin, Trend Reznor (NIN), DJ Shadow und eine Million andere…hahaha. Last but not least, Michael Jordan, der beste Athlet, den ich je erleben durfte. Der Mann spielte mit der ultimativen Leidenschaft. Einzigartig!



Deinem Stil und Sound zu folge kannst du nicht bestreiten, dass du eine Teil von THE DILLINGER ESCAPE PLAN warst und ich glaube auch nicht, dass du deine Wurzeln verheimlichen willst. Liege ich da richtig?


Chris: Dillinger ist ein großer Part meines fundamentalen Wachstums als Musiker. Ich bin sehr dankbar dafür und ich liebe immer noch diesen aggressiven Musikstil. Es ist immer eine große Herausforderung. Ich bin aber auch dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte aus dieser Situation auszusteigen und dadurch die Chance habe, andere Stilistiken zu erforschen, um dadurch als Musiker und Songschreiber zu wachsen.



Gibt es bereits Pläne für eine Tour und siehst du eine Chance euch bald in Österreich und generell in Europa zu sehen?


Chris: Wir arbeiten gerade daran. COHEED wird demnächst eine kleine Downtime haben, so haben wir Zeit etwas zu planen. Es geht nur um die Koordination der Termine und so weiter, damit alles klappt. Schlussendlich sind wir wirklich aufgeregt und freuen uns darauf raus auf die Straße mit diesen Klängen zu kommen.



Wie wollt ihr eigentlich diesen fetten und intensiven Sound mit nur drei Musikern auf die Bühne bringen?


Chris: Daran arbeiten wir gerade sehr hart. Wir haben gerade einen guten Freund als Bassisten eingestellt und wir optimieren und basteln all die kleinen Details zusammen, damit wir das Album für die Live-Umgebung zum Leben erwecken können.



Was steht als nächstes an? Gibt es schon Pläne für ein drittes Album?


(Ron meldet sich wieder zu Wort): Wir werden weiter Musik machen, so lange wir dazu inspiriert sind und wir werden einen passenden Moment finden diese Inspiration in Musik zu wandeln. Was wir auf „Automata“ gemacht haben, hat uns zweifellos gepusht das dritte Album in nächster Zeit zu machen, genau wie uns „Captains…“ dazu gepusht hat dieses Album zu machen. Wir haben bereits ein paar Songs herumschwirren, die hoffentlich ein Teil von Album #3 werden.




Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt, meine Fragen zu beantworten und ich hoffe, wir sehen uns bald mal bei einer eurer Shows. Die letzten Worte gehören natürlich euch


Ron: Ja, wir hoffen, bald auf der Bühne stehen zu können. Wir bedanken uns für all den Support von unseren Fans auf Übersee. Eure netten Worte und dein Support machen unser Schaffen lohnenswert, also vielen Dank


www.returntoearthmusic.com

Autor: maxomer

Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 01.12.2010
War dieses Interview
interessant?

1 Stimme(n)
Durchschnitt: 7

Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: