Interview mit ROB HALFORD - wir halten gemeinsam den Metal am Leben


Kürzlich hatte ich die Ehre mit einer Legende und den, von den Fans ernannten Metal God zu telefonieren. Rob Halford sprach dabei über sein aktuelles Album "Made Of Metal", JUDAS PRIEST und diversen Touraktivitäten.


Hi Max, hier ist Rob.


Hi Rob, wie geht es dir?


Mir geht es großartig danke.



Dann lass uns gleich beginnen, wie ich hörte haben wir leider nur 15 Minuten zur Verfügung.


Ja, leider, ich bin sehr, sehr beschäftigt, aber ich nehme mir dennoch die Zeit mit dir zu sprechen um die Metal News raus an alle meine Freunde und Fans in Österreich zu bringen.



Sehr gut. Was passiert gerade bei dir?


Es ist eine sehr aufregende Zeit gerade, was natürlich mit meinem aktuellen Release „Made Of Metal“ zu tun hat und natürlich auch mit den großartigen Solo-Shows die wir gerade machen. Wir werden noch in Japan spielen am Wochenende und dann geht es wieder nach Süd-Amerika und zurück in den Norden, nach Kanada und so weiter, also bin ich ziemlich beschäftigt, wie schon gesagt. Das geht jetzt bis Weihnachten so, dann werde ich wieder in die UK zurück gehen um meine Familie und Freunde zu sehen und mich wieder JUDAS PRIEST zu widmen.



Und wie sieht es mit Solo-Shows in Europa aus?


Unglücklicherweise fehlt mir dazu die Zeit. Die Solo CD war eigentlich auch eine ziemlich Überraschung und kam fast aus dem Nichts. Aber es war eine sehr inspirierende Sache und hat wirklich Spaß gemacht. Wenn die HALFORD-Band anfing Termine zuzusagen, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir neues Material präsentieren wollen, damit die Fans mehr davon haben. Und wenn du in Schreiblaune bist, dann ist es jedes Mal wieder eine Herausforderung etwas Gutes kreieren, aber manchmal passiert alles einfach wie von selbst – sozusagen magisch. Manchmal fließt es einfach aus einem raus und manchmal geht es eben nur stockend voran.



„Made Of Metal“ ist ja bereits erschienen. Wie fühlst du dich mit dem Material und wie waren die Reaktionen bei den ersten Shows?


Es war sehr, sehr positiv. Ich meine, du kannst wirklich wissen, was dich erwartet, egal wer du bist oder was es ist. Egal ob jetzt Musik, ein Film oder Buch, oder was auch immer. Du kannst natürlich ein gutes Gefühl über deine Arbeit haben und wir fühlen uns damit sehr gut und es ist auch sehr solide geworden, aber du kannst nie wissen, wie es akzeptiert und aufgenommen wird.



Ich finde „Made Of Metal“ ist ein richtig starker Albumtitel und er passt auch wirklich zur Musik. Wo kam die Idee her?


Es ist ein sehr direkter Titel und die Fans nennen mich ja auch den Metalgott und das schon so viele Jahre lang. Das ist einfach das, was ich schon immer mache und bin, egal ob mit PRIEST, HALFORD oder anderen Bands. Wir machen alle Metal. Es macht also Sinn zu sagen, wir machen Metal, weil wir aus Metall sind. Nicht nur wir, auch die Fans und jeder der diese Musik liebt und lebt.



Und wie sieht das mit dem Artwork aus? Was steckt da dahinter?


Ich schaue als Musiker immer nach Dingen, die ich zuvor noch nicht gemacht habe und suche immer nach passenden Themen zum Metal. Da sehe ich auch oft Autorennen, Formel 1, Moto-Cross und generell Motorräder. Diese Geräte, auf denen wir reiten oder fahren, sind zum Großteil aus dem Metall geschmiedet, aus dem auch wir sind. Du hast auch die ganze Leidenschaft, die Aufregung und die Energie, die diese Dinge ausdrücken und das wollte ich nicht nur in einen Song packen, sondern auch visualisieren.



Vieles von dem neuen Material klingt wirklich unerwartet, manches erinnert aber auch an alte JUDAS PRIEST Tage.


Also, ich meine, ich trage diesen ganzen Metal in mir seit vierzig Jahren und wenn ich Musik schreibe, denke ich nicht wirklich darüber nach, wofür ich das schreibe. Ich arbeite in einer ziemlichen rohen Methode, direkt vom Herzen. Und ich denke, wenn du auf meine Karriere zurücksiehst, bin ich mir immer treu geblieben und habe das gemacht, wofür ich in den Metal-Welt berühmt wurde, was man auch heute noch bei PRIEST spürt. Auch wenn manche Parallelen möglicherweise da sind, ist es immer ein neuer Song und das ist es, was am Ende zählt. Und wenn dir dieser Song gefällt, dann denkst du nicht darüber nach, ob es irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderem Material gibt.



Du hast erneut mit Roy Z. gearbeitet. Wie war die Arbeit mit ihm und welche anderen Musiker waren beim neuen Album beteiligt?


Wie jeder weiß, besteht die HALFORD Band neben Roy Z. (Gitarre) Metal Mike (Gitarre), Bobby an den Drums und Mikey am Bass. Es eine ziemlich solides LineUp in den letzten Jahren, aber wir haben auch einige Freunde eingeladen, wie Ed Roth, der ein fantastischer Keyboarder ist. Natürlich waren da auch noch einige andere Leute beteiligt, die Ideen einbrachten und mich unterstützten. Aber auch die Leute, die Mixen, Mastern und so weiter sind auch sehr wichtige Bestandteile eines Albums, das darf man nicht vergessen. Was die Musik betrifft, haben Roy, Mike und die anderen Jungs sehr viele Freiheiten. Ich sage ihnen nicht, was sie zu tun haben, sondern lasse sie einfach arbeiten.




Was passiert gerade bei JUDAS PRIEST? Gibt es schon Pläne für ein neues Album oder Tour?


Wir werden definitiv nächstes Jahr zurückkehren. Die nächsten Jahre werden eine exklusive JUDAS PRIEST Zeit werden, denn wir haben uns in letzter Zeit etwas zurückgezogen, um darüber nachzudenken, was als nächstes kommen soll als Band. Wir werden auf jeden Fall Shows spielen, denn wir haben bereits ein Booking Team am arbeiten. Was ein Album bestrifft, ist bisher nichts wirklich in Stein gemeißelt, denn wir lassen das immer auf uns zukommen. Wenn wir bereit sind, dann beginnen wir auch mit dem Songwriting. Wir haben uns nie zum Schreiben gezwungen. Wir waren immer eine Band, die an neuem Material gearbeitet hat, wenn wir das Gefühl hatten, dass es das Richtige ist.

Also wenn wir soweit sind, werdet ihr das auf jeden Fall auf unserer Homepage www.judaspriest.com so bald wie möglich erfahren, damit alle Fans rund um die Welt immer wissen, was in PRIEST-Welt passiert, werden wir euch dort immer auf dem Laufenden halten.




Also seid ihr derzeit nicht wirklich in Schreiblaune?


Ich kann nicht ja, aber auch nicht nein sagen… manches muss geheim bleiben. (lacht)



Heuer gab es zum 30-Jahre „British Steel“ Anniversary einen Re-Release. Wir es auf der nächsten Tour vielleicht ein kleines Special dazu geben, wie zum Beispiel, dass ihr das komplette Album spielt oder so etwas?


Ja, ich finde es ist wichtig, dass wir heute noch die „British Steel“ –Momente genießen, für meinen Teil ist das jedenfalls so, denn ich kann nicht für alle sprechen. JUDAS PRIEST ist natürlich mehr als nur ich. Du müsstest die Frage auch Glen, K.K. und Ian stellen. Aber von meiner Sicht aus gesehen, finde ich es sehr wichtig, dass wir die „British Steel“ Show in verschiedenen Regionen der Welt spielen und genießen. Es ist etwas „mutiple choice“ in den nächsten Jahren, denn wir haben 35 Jahre Heavy Metal zur Auswahl. Es ist eine große Aufgabe, sich hinzusetzen und aus über 100 Songs auszuwählen. Aber letztendlich gehst du auf die Bühne, gibst alles und machst dies für die Fans.



Kannst du mir etwas zu dem damaligen Projekt von Bruce Dickinson THE THREE TREMORS sagen. Ist die Sache gestorben oder nur verschoben?


Ich finde die Idee großartig und ich wollte das auch sehr gerne machen. Drei bekannte Sänger (Bruce Dickinson, Rob Halford und Geoff Tate) gehen gemeinsam auf Tour, spielen ihr Material, Cover Hits, oder was auch immer. Ich weiß nicht, ob es jemals Realität wird, aber das Projekt lebt nach wie vor. Es könnte eine sehr aufregende und schöne erfahrung werden.



Also die Chance, dieses großartige Projekt zu erleben, besteht noch?


Ja, auf jeden Fall!



Dann ist die Zeit leider auch schon um. Magst du den Fans noch etwas mit auf den Weg geben?


Ja klar. Ich liebe meine Fans bis in den Tod. Du kannst ohne deine Fans überhaupt nichts erreichen, egal wer du bist. Somit danke ich meinen Fans und Freunden immer wieder dafür, dass sie mich unterstützen und begleiten in meinem Leben. Auch was du machst Max, ist sehr wichtig. Wir alle gemeinsam erhalten den Metal und dessen Spirit am Leben und dafür danke ich euch allen.


Schön gesagt. Und ich danke dir für die Ehre, mit dir über deine Musik sprechen zu dürfen und freue mich auf ein Wiedersehen in Zukunft.


Sehr gern geschehen. Wir kommen hoffentlich bald nach Österreich zurück.
Cheerz.




www.robhalford.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 03.11.2010
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