DARK TRANQUILLITY haben mit "We Are The Void" ein aggressives sowie starkes Album, das alle Trademarks der Band und neue Elemente vereint, am Start. Gitarrist Niklas Sundin erzähle uns einige Details zu der Platte.


Hi Niklas, was tut sich bei dir derzeit?


Hi! Ich mache gerade ein paar Animationsarbeiten für die kommende US-Tour fertig. Die Proben beginnen dann auch bald dafür. Wir freuen uns schon riesig, zum ersten Mal in den Staaten eine volle Headlinershow zu absolvieren.


Euer neuntes Album “We Are The Void” ist bereits erhältlich, wie fühlst du dich mit dem Material und wie sind die Reaktionen?


Ich bin sehr enthusiastisch, was das neue Material angeht. Die Reaktionen sind hauptsächlich exzellent, nur wundere ich mich über manche Aussagen und dass es eine kleine Gegenbewegung gibt, die meint, dass das Album nicht frisch und originell sei. Ich hatte so etwas in die Richtung von „Fiction“ erwartet, da dieses fast ein „Damage Done“ Part 2 war, aber auf diesem Album haben wir definitiv viele neue Sachen versucht. Natürlich nehmen Leute Musik verschieden wahr und ich habe überhaupt keine Probleme mit Kritik, aber verwundern tut es mich schon.


Kannst du mir bitte den Titel des Albums erläutern?


Es ist eigentlich Mikael’s Bereich. Normalerweise erklären wir unsere Texte und Titel nicht, denn es würde nur die Kreativität rauben und zu wenige Räume offen lassen. Meine Interpretation würde sich in dem freien Platz zwischen „I am the void/We are the void“ Kontrast abspielen. Dies wäre aber nicht richtiger als alles andere und höchstwahrscheinlich nicht mit dem, was Mikael im Sinn hatte übereinstimmen. Somit kann jeder für sich selbst entscheiden.



Zum ersten Male hast du nicht selber das Cover Artwork für DARK TRANQUILLITY gemacht. Wer hat es gezeichnet und wie viel Freiheit hatte er beim Kreieren?


Steven von Medialogistics aus Deutschland hat das für uns gemacht und er hat eine großartige Arbeit abgeliefert. Ich wollte dieses Mal komplett von dem grafischen Konzept ausgeschlossen werden. So habe ich das Cover erst gesehen, als es auf Blabbermouth.net gepostet wurde. Ich war etwas beunruhigt und es fühlte sich merkwürdig an, weil jemand anderes das machen sollte, aber andererseits war es auch angenehm damit keine Arbeit zu haben und etwas zu relaxen nach den Aufnahmen.


Arbeitest du gerade mit deinem Design Studio Cabin Fever Media an anderen Artworks?


Ich habe mir seitdem wir mit DT recht beschäftigt sind eine Auszeit von der grafischen Arbeit genommen, aber habe schon einige Ideen für die Zukunft. Jetzt liegt der Fokus aber auf der Musik.




Kommen wir zurück zum Album. Einige Songs klingen wirklich nach etwas Besonderem und vieles habe ich von DT so noch nie gehört. „Arkhangelsk“ zum Beispiel hat Black Metal und Ambient Einflüsse und „Iridium“ klingt auch sehr anders.


„Iridium“ ist ein sehr alter Song, denn 75% davon wurde schon 1998 geschrieben. Er passte aber einfach nie auf irgendein Album vor „We Are The Void“. Und „Arkhangelsk“ habe ich vor 2-3 Jahren geschrieben. Es ist schwer spezifisch zu bestimmen welche Einflüsse in meinen Songs sind. Dies ist die Musik die ich mag und somit auch schreibe.

Viele Leute denken, dass dieses düstere Riffing, das du möglicherweise Black metallisch nennen kannst, eine neue Phase ist, die durch neue Inspirationsquellen der Band entstanden ist. Eigentlich schreibe ich schon seit Jahren solche Riffs, aber sie haben bisher einfach nie zu DARK TRANQUILLITYs Songs gepasst.

Der Songwriting Prozess war auch wie immer. Wir schreiben zu Hause unsere Riffs und Parts und bauen dann die Teile im Proberaum zusammen, so dass ein Song entsteht.




Erzähl mir doch bitte etwas zu dem Abgang von Michael Niklasson (Bass).


Es wurde immer klarer für jeden von uns, dass Niklasson nicht mehr ganz auf das Touren und so weiter stand. Nach 10 Jahren als Musiker „on the road“, war der Enthusiasmus einfach nicht mehr da, was ich voll und ganz verstehen kann. So war es für beide Seiten das beste, den Job neu zu vergeben. Also war es kein Drama oder so.



Stell mir doch bitte den neuen Mann am Bass Daniel Antonsson vor.


Daniel ist ein guter Freund und genau das, wonach wir gesucht haben: Ein erfahrener und kreativer Musiker, der genau weiß was es heißt ein Bandmitglied zu sein. Wir hätten keinen besseren finden können.



Inwieweit konnte er sich bereits im Songwriting involvieren?


Er schrieb das meiste von „Dream Oblivion“ und natürlich half er bei den anderen Songs mit dem Arrangement und brachte einige Ideen ein. Außerdem spielt er auch einige Gitarrensoli.




Ich hörte, ihr habt noch vier weitere Songs aufgenommen. Bekommen wir diese noch zu hören und warum haben sie es nicht aufs Album geschafft?


Es zur Gewohnheit geworden, dass wir mehr Songs aufnehmen, als wir auf ein Album geben können. Es sind verschiedene Gründe, aber der Hauptgrund ist, dass alle Ideen erforschen wollten, die wir als gut erachteten. Das bedeutet, dass wir 15-16 komplette Songs haben, was aber viel zu viel für ein einzelnes Album wäre. Wie das Musikgeschäft so läuft, muss man Bonus Material in der Hinterhand haben, damit man in einigen Territorien etwas bieten kann, damit das Album dort lizenziert wird und man an diesen Orten auch touren darf. Ich habe da unterschiedliche Gefühle, was das Bonussongkonzept angeht, aber wir versuchen das Beste daraus zu machen.



Ihr habt schon eine große Europatour für Herbst geplant. Bisher ist INSOMNIUM als Support für Skandinavien fixiert, wisst ihr aber auch schon wer euch den Rest der Tour begleiten wird?


Ja, INSOMNIUM machen die komplette Tour in Skandinavien mit. Zudem werden uns die Youngstars von AVATAR in Finnland, Norwegen und Schweden begleiten. Es werden auch einige lokale Supports dabei sein, aber genaueres ist noch nicht bekannt.




Wird es noch mehr Dates geben oder sind dies schon die finalen?


Das ist die finale Aufstellung. Es ist ja bereits eine sehr lange Tour mit mehr als 40 Terminen. Es werden aber schon noch im Herbst Termine für Japan, Griechenland, Australien und möglicherweise Osteuropa bestätigt werden.



Danke für deine Zeit Niklas, hast du noch letzte Worte für uns.


Nur danke, dass ihr dies gelesen habt.