Interview mit ELUVEITIE - wir leben in den Bergen, fressen Schokolade und trinken Kuhmilch


Das diesjährige Paganfest in Wien konnte sich wieder sehen lassen. Insbesondere die Schweizer ELUVEITIE konnten mit ihrem neuen Album „Everything Remains (As It Never Was)“ bei der Menge punkten. Anlässlich dazu hatten wir, nach ein paar Organisationsproblemen hier und dort, doch zwei Mitglieder der Band zu Gesicht bekommen. Warum sie so eine außergewöhnliche Sprache bei ihren Texten verwendet haben und was es mit dem Schokoladefressen auf sich hat, erfährt ihr hier:

Hallo Merlin, wie ist es euch bei der Tour bis jetzt gegangen?


Merlin: Sehr gut. Ich denke es ist für alle Bands eine sehr gute Tour. Die Konzerte sind meistens ausverkauft und man sieht viele Leute hier. Ich finde es auch gut, dass wir dieses Mal Co-Headliner sind und 60 Minuten spielen dürfen. Beim letzten Paganfest durften wir nur 30 Minuten spielen.


Was ist euch besonders in Erinnerung geblieben? Irgendwelche Ereignisse, Besonderheiten?


Merlin: Unser erster Gig war in der Schweiz, wo wir auch das Release hatten vom neuen Album. Das war definitiv ein wichtiges Konzert für uns.


Wie verträgt ihr euch mit den anderen Bands?


Merlin: Mit FINTROLL sind wir sowieso seit einer Weile auch privat befreundet. Man sieht sich auch so mal und es ist immer gut wenn man zusammen touren kann. Wir sind auch immer Nachbarn Backstage.


Inwiefern schätzt du das neue Album ein, im Gegensatz zu euren vorherigen Alben? Besser geworden, anders geworden, inwiefern hat sich was verändert?


Merlin: Das was man wahrscheinlich immer sagt, wir sind definitiv besser geworden….ähm…. ich denke, wir haben alles ausbauen können, was wir gehofft haben und haben das halt perfektioniert. Ich denke, wir sind alle zufrieden mit dem Album, wie wir noch nie waren. Also vom ersten bis zum letzten Song hätte ich nichts auszusetzen. Es ist sicher unser bestes Album bisher und so wies aussieht, kommt es auch gut an.


Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen auf gallisch zu singen?


Merlin: Puh, gute Frage. Das Ganze war eigentlich Chrigels Idee. Das war sein Thema und das hat ihn schon immer begeistert, auch vor der Band. Vor allem die Geschichte im Allgemeinen, insbesondere das keltische/gallische interessiert ihn. Seine Idee, die Band zu gründen, war die Geschichte, den Folk und die Metalmusik zusammen zu bringen. Und ja, er hat das Konzept entwickelt und er ist bis jetzt eigentlich der, der die Texte immer geschrieben hat. Jetzt ist Anna auch noch dazu gekommen und die Band macht ein bisschen mehr am Songschreiben. Aber das Ganze ist definitiv Chrigels Konzept.


Wie bist du zur Metalmusik gelangt, wann hat das bei dir angefangen und was fasziniert dich an der Metalszene?


Merlin: Was mich an der Metalszene fasziniert? Puh… keine Ahnung. Sie ist halt meine Musik und das was mir am Besten liegt.
Es ist halt ein eigenes Ding und ein wenig in sich geschlossen. Nach ein-zwei Jahren touren kennt man sich und läuft immer wieder dem einen oder anderen bekannten Gesicht über den Weg. Es ist halt wie eine große Familie.



So, nun hätte ich noch kurz eine Frage an dich Anna: Wie bist du auf die Idee gekommen Drehleier zu lernen?


Anna: Ich hab das Instrument mal mit einer Band gesehen, FAUN, weiß nicht ob du die kennst?!


Ja natürlich kenn ich die.


Anna: Also ich interessiere mich nicht wahnsinnig für die mittelalterliche Musik oder so, aber ich hab das da halt gesehen und fand das klingt super und ist irgendwie komisch interessant und dann wollte ich auch anfangen zu spielen.


Wo kann man das lernen?


Anna: In Basel, dort gibt's die Hochschule für alte Musik. Es gibt in der Schweiz allerdings nur sehr wenige Leute, die dieses Instrument spielen können.


Wie gefällt es euch in Österreich?


Merlin: Nach Österreich kommen wir immer wieder gerne. Die Gigs sind meist gut besucht. In Wien und in Linz waren wir jetzt schon ein paar Male und wir kommen immer wieder gerne her.


Habt ihr jemals die Chance gehabt, euch mal was anzuschauen bzw. warst du früher schon mal in Wien?


Merlin: Ne, also naja, das Einzige was wir jemals sehen ist halt der Club und allenfalls die nähere Umgebung. Jetzt in Wien hatte ich ab und zu mal Möglichkeiten gehabt herumzulaufen. Ist eine schöne Stadt.


Ich schätze mal, so eine Tour ist ziemlich stressig?


Merlin: Naja, nicht so stressig. Aber man muss immer warten und man sollte schon so bald hier sein. Vielleicht hat man mal kurz Zeit zum einkaufen, wo man im Gasometer auch nicht weit muss.


Habt ihr irgendwelche Unterschiede herausgefunden zwischen österreichischer und schweizerischer Kultur, sei es Trinkgewohnheiten oder dergleichen?


Merlin: Ist sicher ein Unterschied da, aber halt auf eine ganz ähnliche Art und Weise. Man merkt schon, dass man in Österreich ist, aber man merkt auch viele Gemeinsamkeiten. Schweizer machen halt einfach alles auf ihre Art, würde ich sagen.


Gibt es in der Schweiz irgendwelche lustigen bzw. eigenartigen Rituale, Traditionen… „funny facts“ sozusagen?


Haha, gute Frage. Gibt’s auf jeden Fall.


Könntest du mir irgendwelche Beispiele nennen?


Merlin: Naja, in der Schweiz ist es ein bisschen langweilig.
Anna: Äh, wir leben in den Bergen, fressen Schokolade und trinken Kuhmilch. Ne… puh…
Merlin: Wir sind ja auch nicht viel in der Schweiz.
Anna: Die einzig wahre Demokratie wird in der Schweiz geführt, wir sind neutral „haha“.



Hast du noch irgendwelche Abschlussworte, die du den Fans noch mitgeben willst?


Äh, vielen dank fürs lesen, vorbeikommen, Musik hören, Konzerte schauen. Wegen den Fans machen wir das und deswegen sind wir jetzt hier.


Vielen Dank für das Interview


www.eluveitie.ch

Autor: Taipan

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Beitrag vom 24.03.2010
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