Hallo Mic, danke dass du dir für uns Zeit nimmst, wie geht es dir?


Ach, ein bisschen müde. Ich bin wohl gestern etwas spät schlafen gegangen. Ich hatte ein paar Bier zu viel. Ansonsten aber geht es mir gut. Ich bin froh hier zu sein.



Wie läuft die Tour bisher?


Großartig. Es läuft alles bestens.



Welcher Gig hat dir bisher am besten gefallen?


Ich denke, der gestrige hat am meisten Spaß gemacht. Es war in Paderborn, aber eigentlich hatte bisher jeder Gig seine eigene Magie. Holland war auch fantastisch. Belgien und Paris gefielen mir auch sehr gut. Es ist eigentlich schwer, einen einzelnen Gig herauszunehmen.



Und der beste Gig in deiner bisherigen Karriere?


Wir hatten einmal eine Show in Milton Keynes, so um 1991 herum. Der war richtig spektakulär. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und 60.000 Leute waren dort. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube BON JOVI hat auch gespielt und die Show und die Atmosphäre waren einfach großartig.



Letztes Jahr wart ihr am Masters Of Rock in Tschechien Headliner. Ich war auch dort und sehr begeistert. Wie war es für euch?


Das war doch das bei der Schnapsbrennerei. Das Zeug war grauenhaft. (lacht)
Wir hatten dort einen schöne Zeit und es hat Spaß gemacht, leider hatte ich aber nicht genug Zeit, um dort bei dem Kran einen Bungee Jump zu machen.



Und dein schrecklichster Auftritt?


I weiß nicht, ich glaube ich vergesse solche Shows immer sehr schnell. Aber vor langer Zeit sollten wir eine Show in den USA spielen. Als wir dort ankamen, fragte uns der Besitzer des Clubs, wer wir eigentlich sind und was wir wollen. Wir sagten natürlich, dass wir EUROPE sind und hier spielen sollen und der Typ klatschte sich auf die Birne und sagte nur – „Scheiße“. Der hat das tatsächlich vergessen und keine Werbung oder sonst etwas gemacht. Da waren dann nur eine Hand voll Leute. Aber wir haben trotzdem gespielt.



Erzähl mir doch bitte ein bisschen über das generelle Konzept von „Last Look At Eden“ und dem Cover dazu.


Wir sind von den Songs her etwas zu den Wurzeln zurück gegangen oder vielleicht auch ein bisschen in Richtung DEEP PURPLE oder LED ZEPPELIN. Es sollte etwas in diese Richtung gehen, aber wir wollten einen druckvolleren Sound, der den Hörer richtig attackiert. Ich denke, wir haben das mit unserem Produzenten gemeinsam auch recht gut hinbekommen.

Die Lyrics sind eine Mischung aus ernsten Themen und positiven Sachen, Mädels und dem Spaß am Leben.



Wie kam die Idee zum Titel?


„Last Look At Eden“? – ja, Joey (Tempest[Voc]) hatte diesen Song und ich dachte, der Titel wäre ein richtig guter Albumname. Auch für das Cover würde das sehr gut passen. Und wir haben mit dem Apfel angefangen, bei dem einfach ein Bissen fehlt, doch dann dachten wir bzw. der Künstler, der das Cover entworfen hat, etwas intensiver über Eden und den Apfel als Symbol und den Samen usw. nach. So sollte der Apfel, wie er auf der Rückseite des Albums ist - mit den Nieten, als Ganzes drauf. Aufgrund seiner Überlegungen hat er ihn aber dann einfach in der Mitte durchgeschnitten. Wir lieben das Cover. Der Apfel ist so simpel und doch so aussagekräftig. Und es sieht auch super aus.



Hast du einen Lieblingssog auf diesem Album?


Da habe ich gleich mehrere. Allem voran der Titeltrack „Last Look At Eden“ und „No Stone Unturned“. Der Song ist etwas anders als das wir bisher gemacht haben und ist uns sehr gelungen.



Einige Leute reduzieren EUROPE leider nur auf einen Song – „The Final Countdown“ – nervt es dich manchmal, dass diese Menschen sich nicht näher mit eurer Musik befassen?


Eigentlich nicht wirklich. Ich finde es eigentlich schade und die Leute tun mir leid, denn sie wissen nicht, was sie verpassen. EUROPE sind viel mehr als nur ein Song!



Ganz ehrlich, spielst du den Song immer noch gerne live?


Ja, absolut! Das tun wir alle. Es macht uns noch ungemein Spaß. Die Zuschauer drehen heute noch richtig durch bei dem Song und alleine das beflügelt uns schon genug, um den Song immer wieder zu spielen. Wir gehen natürlich nicht zu Hause zur Anlage und legen den Track ein und hören uns den jeden Tag an… (lacht)



Was denkst du, wie oft du den Song schon gespielt hast?


Haha… ich glaube nicht, dass man das noch zählen könnte. Ich habe echt keine Ahnung.



Was war für dich eigentlich der Grund, ein Rock-Musiker zu werden?


Ich habe mit 6 Jahren angefangen die BEATLES zu hören und ich hatte da diese Platte mit gemischten BEATLES Songs und habe diese immer und immer wieder angehört. Von ihnen kam ich dann auf FRANK ZAPPA und dann auf BLACK SABBATH und habe mich immer mehr mit Rock befasst und da bekam ich dieses Gefühl, dass dies etwas Fantastisches und Unglaubliches ist. Da wusste ich, dass ich das – nein nur das – machen will. Da war ich ungefähr zehn.



Kannst du dich an dein erstes Album erinnern?


Das war „Let It Be“ von den BEATLES. Ich hab das in einem kleinen Store gekauft. Da habe ich mir immer ein paar Platten angehört. Das war so um 1972, da habe ich das Teil von meinem eigenen Geld gekauft.



Und die letzte?


Ich kaufe eigentlich nicht mehr viele Alben. Aber die letzte war wohl die neue BLACK STONE CHERRY.


Welche drei Alben würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?


Wahrscheinlich…
(im Hintergrund hört man den SOLRIZE Sänger aufwärmen und dieser hört sich in dem Moment nach einem arabischen Muezzin an…)
...was zur Hölle ist das?


Ich denke, das wird euer Support sein.


Aso (lacht) - also… „Wish You Where Here“ - PINK FLOYD, CAPTAIN BEYOND mit dem gleichnamigen ersten Album und DEEP PURPLE – „Machine Head“.



Was sind dir neben der Musik die wichtigsten Dinge im Leben?


Meine Kids… that's it!



Hast du sonst noch etwas zu sagen?


Ich möchte nur, dass ihr wisst, wir waren schon immer gern in Österreich und hatten eine schöne Zeit hier. Ich fühle, dass der Gig heute super wird.


Danke Mic, wir sehen uns nachher.

Ja, genießt die Show!