Interview mit SCAR SYMMERTY - Die Menschen sollten ihren Verstand einsetzen


Kurz vor der Neckbreakers Ball Tour, äußerte sich SCAR SYMMETRY Drummer Henrik Ohlsson wie sehr er sich auf diese freut, warum nun plötzlich 2 Sänger in der Band sind und darüber, was denn da draußen im weiten All sein mag.


Hi Henrik, eure vierte Platte “Dark Matter Dimensions” ist seit kurzem in den Läden, wie fühlst du dich mit dem Material?



Ich fühle mich sehr sicher, seitdem ich die positiven Resonanzen von den Fans und Medien bekommen habe. Ich bin immer etwas nervös, wenn wir ein neues Album rausbringen, denn du weißt nie, wie die Leute darüber denken werden. Aber jetzt haben sie es ja gehört und mögen es. Das fühlt sich großartig an. Ich hatte also recht, dass wir ein starkes Album in der Hand haben und es ist cool, dass wir es geschafft haben, mit Material aufzuwarten, das mal „in your face“ und organischer klingt, als die vorherigen Releases. „Dark Matter Dimensions“ hat alles, was man von einem SCAR SYMMETRY Album erwartet, plus einiger Experimente, die wir vorher nie versucht haben. Aber alle Trademarks und Zutaten unseres Sounds sind immer noch da, also denke ich, dass unsere alten Fans glücklich damit sein werden und wir auch neue dazugewinnen werden.



Wo siehst du, abgesehen vom Wechsel am bzw. an den Micro(s), die Unterschiede zu den Vorgängern im Detail?


Wir haben zum ersten Mal das Abyss Studio für die Aufnahmen der Drums verwendet. Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) hat einen großartigen Raum für die Aufnahmen und haufenweise Micros, die es uns ermöglichten, die Drumspuren mit anderen Methoden aufzunehmen und der Sound ist richtig fett geworden. Der Rest wurde, wie gewöhnlich, in Jonas´ (Kjellkren) Black Lounge Studio aufgenommen und er hat auch alles produziert. Er hatte dieses Mal sehr viel Hilfe von unserem anderen Gitarristen, Per (Nilsson), denn er verbrachte unzählige Stunden im Studio, um am Album mitzuarbeiten, was auch neu war.

Vom Material her, ist das Album - wie schon erwähnt - viel direkter und organischer im Vergleich zu dem alten Zeug. Wir haben viel von der Aggression und dem Biss auf „Holographic Universe“ verloren und diese wieder auf dem neuen Album eingebaut. Der Hauptgrund, warum das Album zu „soft“ wurde, ist die Tatsache, dass wir zu viele cleane Vocals verwendet haben. Auf „Dark Matter Dimensions“ haben wir nun so ein Verhältnis von 50/50 zwischen cleanem Gesang und den Death Metal Vocals.




Erzähl mir bitte die Story und die Hintergründe zu Christians Abgang.


Er hatte andere Ideen wie er mit der Band arbeiten wollte, im Gegensatz zum Rest von uns. Wir konnten mit einigen dieser Differenzen leben. Letztes Jahr kam es jedoch zu einem Klimax, worunter die Inspiration leiden musste. Wir fühlten uns als würde die Band auseinanderfallen, weil Christian Touranfragen aus unerfindlichen Gründen einfach ablehnte und so weiter und so fort. Es wurde alles einfach frustrierend und wir litten alle auf verschiedene Weise darunter. Darum baten wir ihn, die Band zu verlassen, damit wir wieder in eine kreative und inspirierte Verfassung zurückzufinden. Ich denke, es war das Beste für uns alle.



Erzähl mir doch bitte etwas über eure Neuzugänge Roberth Karlsson und Lars Palmqvist.


Roberth hat schon mit Bands wie PAN-THY-MONIUM, EDGE OF SANITY und DEVIAN gespielt, also kann man in als Veteran bezeichnen. Er hat eine der besten Death Metal Organe auf der Welt und er ist ein wirklich cooler Typ, in jeglicher Hinsicht. Lars sang schon in einigen unbekannteren Bands und er hat diese spezielle Metal Stimme, nach der wir suchten. Er kann in unzähligen verschiedenen Facetten singen und ist eine sehr umgängliche und nette Person. Sie haben also beide alle Persönlichkeit und die Stimme, die wir für SCAR SYMMETRY wollten. Kein Diva-Bullshit oder sowas.



Wann habt ihr euch dazu entschieden, Christian gleich mit zwei Sängern zu ersetzen?


Wir dachten schon länger darüber nach, zwei Sänger zu verwenden, da es sehr hart ist, Sänger bei SCAR SYMMERTY zu sein und es wird immer härter, speziell auf Tour. Ich meine, Christian hat auf Tour immer sehr auf seine Stimme geachtet, aber er hatte nach ein, zwei Wochen schon Probleme damit. Also wollten wir weg von dieser Konstellation, als wir die Chance hatten, neue Mitglieder zu rekrutieren.



Wie habt ihr die beiden gefunden?


Jonas kannte Roberth schon länger, also kontaktierte er ihn, um herauszufinden, ob er den irgendwelche Sänger im Süden von Schweden, wo Roberth auch lebt, zu finden. Dann begriff Jonas, dass Roberth eine der besten Extreme Metal Stimmen besitzt und fragte ihn, ob er bei uns vorsingen möchte. Manchmal kann man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Und Roberth hatte diesen Freund Lars, der cleane Vocals wie ein Gott singen kann und so hat er ihn einfach zum Vorsingen mitgenommen. Als die beiden gemeinsam sangen, bekamen wir dieses Gefühl, dass alles perfekt passt und auf persönlicher Ebene machte es auch sofort Klick. Also war die Entscheidung nicht schwer.



Inwieweit konnten sie sich in das neue Album einbringen?


Sie hatten Ideen und Vorschläge für die Vocallines, aber das wars auch schon. Jonas und Per haben, wie alles andere, auch die Grundvorlage für die Vocals geschrieben, während ich mich um die Lyrics kümmerte. Wir wollten nicht wirklich etwas im Ablauf des Songwritings ändern, um unsere Trademarks beizubehalten, so haben wir die kreative Arbeit bei Jonas, Per und mir gelassen.



Auf welche Weise kreiert ihr eure Songs?


Jonas schreibt einige Songs bei sich zu Hause und so macht es Per auch. Dann präsentieren sie das Material den restlichen Bandmitgliedern. Sie schrieben die Vocallines und präsentierten diese den Sängern und mir. Dann machte ich mir Gedanken über ein Konzept und Lyrics für das Ganze. Grundsätzlich arbeiten wir immer so. Wenn wir das erledigt haben, nehmen wir ein Album auf. Wir schreiben unsere Songs immer recht schnell. Wenn der Prozess einmal begonnen hat, geht es einfach „bam, bam, bam“ und wir haben das Zeug im Kasten. (lacht)



Hattet ihr schon ein paar der Songs geschrieben, bevor ihr euren Sänger ausgetauscht habt?


Yeah, ein Song von “Dark Matter Dimensions” entstand bereits, bevor wir “Holographic Universe” aufnahmen – „Ascension Chamber“. Ich mochte diesen Song schon immer, aber die Gesangslinien fühlten sich nicht richtig an, darum haben wir den Song einfach aufgehoben. Wir haben diese dann einfach neu arrangiert und so wurde daraus ein großartiger Song. Ich liebe ihn!


Hast du den Lieblingssongs auf dem Album?


Meine derzeitigen Favoriten sind „The Innocolast“ und „Ascension Chamber“, aber das ändert sich dauernd. Die zwei sind Hit-Songs! Ok… böse Hit-Songs, aber dennoch Hits in einem sehr metallischen Stil.



Ihr habt auf all euren Album dieses “Space-Thema”. Worum geht es auf “Dark Matter Dimension”?


Hmm, ich würde nicht wirklich sagen, dass wir das Weltraumthema auf jeder Platte haben, aber wir hatten immer schon diese abgespacte Richtung, wenn du weißt, was ich meine. Unser Debüt „Symmetric In Design“ handelte von all den Dingen, die gerade um mich passierten, so gab es ein Hauptthema dafür. „Pitch Black Progress“ wiederum handelte von einer neuen Weltmacht, die langsam die Massen versklavt, die realisieren, was ihre Absichten sind und um den Kampf, dieser Macht wieder zu entkommen. In „Holographic Universe“ ging es um Quantenphysik, die holographische Natur des Universums und die bevorstehende Geburt der Menschheit.

“Dark Matter Dimensions” ist also das erste Album, das wirklich im “Outer Space” lebt. Vorher war es mehr so eine „Inner Space“–Sache. Die Idee kam mir, als ich über dunkle Masse/dunkle Energie und die Entdeckung, dass wir 95% des Alls vom menschlichen Auge nicht gesehen werden kann. Da dachte ich mir, ok wir können 95% nicht sehen und wir tun immer noch so, als würden wir alles wissen, weisen aber alles ab, was nicht in unsere zynische und unglaublich engstirnige Logik rein passt. Ich meine, für solche blinden Kreaturen wie die Menschen, sollte alles möglich sein! Wir wissen eigentlich überhaupt nichts und wir sollten unseren Verstand einsetzen. „Dark Matter Dimensions“ ist eine Gegenreaktion auf die ignorante Einstellung der Menschheit und öffnet uns Türen zu Möglichkeiten, die unserer Spezies bisher verschlossen waren.



Wer hat das Cover-Konzept entworfen?


Gute Frage! Ich kann mich ehrlichgesagt nicht mehr an seinen Namen erinnern. Nuclear Blast hat das alles organisiert. Wir haben ihnen nur unsere Ideen geschickt und die haben das dann an den Typen, der das Artwork gemacht hat, weitergeleitet. Ich finde, er hat eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.



Ist es möglich, dass ihr Einflüsse ins Songwriting mit einfließen lasst, die ihr zu diesem Zeitpunkt häufig hört?


Alles ist möglich, aber ich denke wir haben einen einzigartigen und großartigen Sound und das ist das Wichtigste für eine Band.



Gibt es besondere Einflüsse auf diesem Album? Ich denke, ich kann manchmal ein bisschen von INTO ETERNITY und MERCENARY heraushören. Magst du diese Bands?


Diese Bands sind super, aber nicht wirklich etwas, von dem wir uns inspirieren lassen. Ehrlich gesagt, hören wir nicht viel dieser Art von Musik. Wir waren mal mit MERCENARY auf Tour und ich finde sie klasse, darum höre ich auch immer in ihr neues Material rein, aber mehr auch nicht.


Ihr seid ja bald mit DEVILDRIVER, ARSIS und BEHEMOTH auf Tour? Wie denkst du, passt ihr in dieses Package?


Wir passen wahrscheinlich überhaupt nicht rein. (lacht) Aber das könnte gut sein, wir sind zwar die softere Band auf dieser Tour, aber somit decken wir ein weites Spektrum ab. Was würde es für einen Sinn machen, ein paar Bands, die alle gleich klingen anzuhören? Dieses Package bietet ein weites Spektrum an verschiedenen Metalarten an und das finde ich cool. Allesamt sind großartige Bands! Ich freue mich schon sehr mit ihnen zu spielen.



Danke für deine Zeit. Hast du noch letzte Worte?


Danke an all die Fans da draußen. Wir schätzen eure Unterstützung und wir hoffen euch auf der Neckbreakers Ball Tour zu treffen. See ya and take care!


www.scarsymmetry.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 02.12.2009
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