Nach der traurigen Nachricht vor ein paar Jahren, dass sich STYGMA IV auflösen, kann man nun wieder aufatmen. Günter Maier, ehemaliger Gitarrist und Hauptsongwriter, ist zurück mit seiner neuen Band CRIMSON CULT. Wer und was die Band ist, erklärte er mir in folgendem elektronischen Dialog.


Hi Günter, wie geht's dir und was machst du gerade, abgesehen davon, meine
blöden Fragen zu beantworten?


Ich trinke gemütlich ein Bier und ärgere mich über die Vollidioten von nordkoreanischen Politikern!


Nun ist ja euer selbstbetiteltes Debüt schon einige Zeit erhältlich, wie
sind die Reaktionen im allgemeinen und wie sehr bist du rückblickend selber
zufrieden?


Naja, soviel Zeit ist seit dem Release - dem 29.Mai - auch wieder nicht vergangen; also kann ich über Verkaufszahlen noch nichts berichten. Die Reaktionen der Presse sind aber hervorragend. Mir persönlich gefällt das Album noch immer, und das ist ein gutes Zeichen, zumal ich die Songs ja während der Produktion doch einige Male gehört habe.



Kannst du kurz zusammenfassen, wie das mit dem STYGMA IV Split von statten
ging und was bis zu eurem jetzigen Release alles passiert ist?


Das kann ich sehr wohl kurz halten; Es schlichen sich gegen Ende zu, unüberwindbare persönliche Differenzen ein, es blieb mir schlussendlich nichts anderes übrig als die Notbremse zu ziehen. Da ich mit Alex im gleichen Haus wohne, blieb mir der Kontakt mit ihm nicht erspart ;-) Wir brauchten eine Weile, um den STYGMA IV-Split zu verarbeiten, aber es war uns immer klar, dass wir wieder gemeinsame Sache machen werden.



Wie kam die Idee zu CRIMSON CULT und was bedeutet der Bandname?


Als ich mein Kurzzeitprojekt FLOOD OF AGES ad acta legte, war die Zeit reif für CRIMSON CULT. Der Name ist einem Horrorfilm mit Boris Karloff entlehnt, schaut cool aus und klingt auch super, tieferen Sinn gibt’s da keinen.


Dein musikalischer Weggefährte Alex ist ja auch wieder mit dabei, was habt
ihr für eine Beziehung zueinander?


Wie bereits oben erwähnt, Alex und ich sind seit fast 20 Jahren sehr eng befreundet, außerdem kann ich mir mittlerweile nicht mehr vorstellen, wie es ist, mit einem mittelmäßigen Bassisten zu arbeiten. Alex ist ja DER Killer auf seinem 7-saitigen Monsterbass.


Wo habt ihr die restlichen Musiker, Walter und Peter aufgegabelt?


Peter, unseren Drummer, kennen wir schon ewig. Er ist ja in unserer Gegend der number-one-drummer, und wie auch in unserer Bio geschrieben, ich habe noch niemals einen Schlagzeuger ohne technische Limits getroffen, dann kam „Beda“. Walter singt ja noch bei einer Coverband, und da hat ihn Alex zufällig gehört. Wir verstanden uns auf Anhieb allerbestens, und das schöne an Walter ist, dass er nicht nur singt wie der junge Bruce, sondern auch menschlich so gar nicht ins übliche Sängerkonzept passt. Oder kennst du einen Sänger der sich wie ein normaler Musiker präsentiert?!


Zurück zum Album. Hast du die Songs im Alleingang geschrieben, oder hatten
die restlichen Jungs Anteil daran?


Der Großteil der Songs stammt aus meiner Feder, einige Teile sind von Alex und während der Proben ergaben sich diverse Teile im Bandkontext. Konstruktives Drumming inspiriert natürlich zu Arrangementänderungen.



War es im Vorhinein klar, dass CRIMSON CULT einen eher düsteren Sound
anschlägt oder hat sich dies einfach so ergeben?


Soviel gibt’s ja nun in der jetzigen Zeit auch wieder nicht zu lachen, oder? Ich fände es ein wenig daneben einen auf ungezwungenen LA-sound zu machen. Im übrigen denke ich beim Komponieren nicht über Stimmungen nach, sondern lasse die Sache einfach fließen.



Ich hörte, dass sich manche Songs schon auf dem FLOOD OF AGES Album in ähnlicher Form befanden. Wie kam es zu der, entschuldige den Ausdruck -
"Wiederverwertung"?


Die FLOOD OF AGES CD war ja keine reguläre Veröffentlichung und wurde nur von einigen Die-Hard-Fans erworben. Ich fand es einfach zu schade, einen Song wie „Amok“ einfach im Nirvana verschwinden zu lassen.


Wie liefen die Aufnahmen und die Zusammenarbeit mit eurem Label?


Die Recording-Sessions waren voll entspannt und unser Label - Dockyard1 - ist sehr bemüht um die bestmögliche Promotion.


Worum drehen sich die Lyrics im groben und vielleicht kannst du ja ein, zwei
Songs näher beschreiben?


In „Lava Machine“ geht es zum Beispiel um Menschen welche Opfer von Vulkanausbrüchen geworden sind und nun versteinert in ihren Gräbern ruhen. „Centre Of The Universe“ spiegelt meinen Unmut gegen die meisten Politiker wider, welche sich nur an uns bereichern. Es ist eine fiktive Story, dass wir diese Kerle in ein Raumschiff packen und per one-way-ticket ins Zenrum des Universums befördern.


Gibt's denn Favoriten?


„Lava Machine“ definitiv, aber meine persönlichen Fav-Songs wechseln eigentlich ständig.


Wie siehst du eigentlich die Heavy/Power Metal Szene im generellen in Österreich. Gibt es Bands, die du bewunderst?


Bewundern würde ich nicht sagen, aber sehr klasse sind
OUR SURVIVAL DEPENDS ON US. Die machen völlig abgedrehten Doom ohne Rücksicht auf Verluste.


Gibt es Tourpläne oder sogar Festival Auftritte in Aussicht?


Wenn Veranstalter Interesse an CRIMSON CULT zeigen, von uns aus jederzeit. Es interessiert uns aber definitiv nicht für Gigs zu bezahlen, wie das leider in den letzten Jahren um sich gegriffen hat.


Wird man auf euren Live Shows auch STYGMA IV Klassiker hören, oder ist dieses Kapitel nun endgültig abgeschlossen?


Das werden wir dann entscheiden, wenn es soweit ist. Der Split der Band hat ja nichts mit meinen oder Alex’s Kompositionen zu tun.


Mit welcher Band würdest du gerne Mal die Bretter teilen?


BLACK SABBATH!


Dein bestes Erlebnis als Musiker, das du nicht missen möchtest?


Wacken auf der Hauptbühne, ganz klar!



Was steht als nächstes an bei dir bzw. CRIMSON CULT?


Ich versuche im Moment Menschen wie Dir klar zu machen, dass CRIMSON CULT
NICHT die Nachfolgeband von STYGMA IV sind, sondern ein Neubeginn bei dem einfach zwei Ex-Mitglieder mit an Bord sind.


Danke dir, dass du dir Zeit genommen hast. Möchtest du noch etwas loswerden?


TOGETHER AGAINST NAZIS, WAR & RACISM!!!