Kurz vor Weihnachten klingelt das Telefon und ein sehr relaxter Fredrik Larsson meldet sich, um einen Plausch über HAMMERFALL's neues Werk zu halten, aber auch seine Beziehung zu seiner alten Band EVERGREY und die Gründe seines damaligen Ausstiegs bei HAMMERFALL, konnte ich in Erfahrung bringen:


Was tut sich bei HAMMERFALL?


Wir haben eigentlich gerade eine kleine Urlaubspause. Wir machen aber gerade etwas Promo-Zeug, aber nicht so viel. Im Jänner geht’s dann wirklich los.


Wie fühlst du dich mit dem neuen Material?


Für mich ist das Material großartig. Ich bin stolz, ein Teil des neuen Albums zu sein. Seit 1997, war dies die erste Aufnahme, die ich mit HAMMERFALL gemacht habe und es hat Spaß gemacht. Ich habe zum ersten Mal mit dem Produzenten Charly Bauernfeind zusammengearbeitet und er hat wirklich Großes geleistet.


Inwieweit konntest du dich ins Songwriting einbringen?


Als ich zu HAMMERFALL kam, waren die Songs eigentlich schon ziemlich fertig. Joakim und Oscar haben das Material geschrieben und ich konnte dann meine Basselines einspielen. Sie hatten zwar eine ungefähre Vorstellung, wie es klingen sollte, aber eigentlich hatte ich ziemlich viele Freiheiten.


Wie du erwähntest, warst du schon mal bei HAMMERFALL. Warum bist du damals ausgestiegen und warum bist du jetzt wieder zurück?


Zu dieser Zeit 1997, wollte ich viele andere Musikrichtungen erforschen und spielen. Thrash und sogar Death Metal, ich hörte damals viel von dem Zeug. Darum konnte ich nicht mehr 100 Prozent für die Band leisten und so war es Zeit zurückzutreten und jemand anderem diesen Job machen zu lassen. Ich hatte dazwischen immer andere Bands, allem voran EVERGREY, aber als ich gelesen hatte, dass Magnus HAMMERFALL verlässt, war ich sehr überrascht, denn ich hatte keine Ahnung.

Ich sprach nämlich öfter mit Oscar und den anderen Jungs, aber es hatte niemals jemand etwas erwähnt. Auch als ich es wusste, erwartete ich niemals, einen Anruf von ihnen zu erhalten. Als mich dann Joakim anrief, war ich erstmals sehr verblüfft. Aber es war dann keine schwere Entscheidung, auch wenn ich nie bereut habe, dass ich damals ausgestiegen bin. Ich wollte mir diese Chance dann auf keinen Fall entgehen lassen.


Hast du das neue EVERGREY Album gehört und magst du es?


Ja, sehr. Ich denke es ist etwas komplexer ausgefallen als das letzte. Ich war während der Vorproduktion zum Album noch bei EVERGREY, darum kenne ich einige Songs bereits, aber es war wirklich toll, als ich dann das fertige Ergebnis hören durfte. Es ist ein wirklich großartiges geworden.


Hast du noch Kontakt mit ihnen?


Ja, klar! Wir feiern Weihnachten gemeinsam.


Als du damals vor über 10 Jahren HAMMERFALL verlassen hast, hättest du dir gedacht, dass du jemals wieder bei ihnen einsteigen würdest?


Nein, damals definitiv nicht. Mir wurde oft die Frage gestellt, ob ich den Ausstieg bereue, aber ich habe immer nein gesagt. Ich habe es niemals bereut. Sieh mal, wenn ich damals nicht ausgestiegen wäre, wäre ich möglicherweise jetzt nicht in der Band.


Wie kommst du mit deiner alten Band aus und auch dem neuen Gitarristen Pontus?


Ich beginne mit Pontus, er ist ein großartiger Mensch und ich komme super mit ihm aus. Ich habe vor einigen Jahren schon mit ihm zusammengearbeitet, als er noch Soundengeneer war und wir verstanden uns super, darum war ich auch sehr froh zu hören, dass er als neuer Gitarrist angeheuert wurde. Und die anderen - der einzige mit dem ich keinen Kontakt hatte war Stefan Elmgren. Früher haben wir uns oft getroffen und etwas unternommen, Filme schauen, einfach mal auf ein Bier gehen und solche Sachen. Aber seit dem er Vater wurde, nicht mehr so viel, da er keine Zeit mehr dazu hatte.


Was bedeutet der Titel „No Sacrifice, No Victory“?


Es bedeutet, dass du etwas opfern oder investieren musst, um etwas zu erreichen. Möglicherweise „blood, sweat & tears“. So haben wir es auch mit dem Album gemacht und als Belohnung haben wir das Ergebnis des Albums bekommen. Dies kann man auch auf alles im Leben beziehen. Wenn du nichts opferst, bekommst du nichts raus.


Was war dein größtes Opfer?


Puh, das ist eine schwere Frage (lacht). Ich denke, es war vielleicht, dass ich arbeiten musste, um zu überleben, weil ich von der Musik alleine nicht leben konnte, so musste ich Tagesjobs annehmen.


Wer ist „Legion“?


Legion ist ein Mann, in dem viele Dämonen leben. Also er sagt am Anfang: „My name is Legion, for i am many“. Die genauen Hintergründe kenne ich jetzt auch nicht, aber darum geht’s ungefähr.


Wer hat das Intro gesprochen?


Das war Oscar.


Gab es als ihr ins Studio gegangen seid eine Art Masterplan für das Album?


Ich denke nicht. Es sind sehr verschiedene Songs. „Bring The Hammer Down“ zum Beispiel ist ein Song, den Stefan und Joakim schon vor langer Zeit schrieben. Es ist sehr gut, dass wir diesen Song am Album haben und Stefan zu uns ins Studio kam, um ein paar Soli einzuspielen und das auch mit Pontus. Also es ist ein alter Song mit neuem Arrangement. Dann haben wir „One Of A Kind“, das Jesper von IN FLAMES mitgeschrieben hat. Also denke ich nicht, dass es einen Masterplan hinter all dem gab, wobei dann natürlich die Songs, so verschieden sie auch sind, im Studio so gemacht wurden, dass sie zusammenpassen und ein ganzes Album bilden.


Gibt’s Favoriten?


Das ist schwer zu sagen, wir haben alle Songs schon so oft gehört und sie haben alle einen eigenen Charakter. Warten wir mal bis nach den ersten Shows mit der Frage.


Ihr kommt ja im Frühling auf Europa Tour, was können wir von euren Shows erwarten?


Es wird etwas anders werden, denn wir werden neue Elemente rein bringen. Aber auf jeden Fall werdet ihr eine tolle Show geliefert bekommen.


Gibt’s Pyros?


Natürlich. Eine HAMMERFALL Show ohne Pyros wäre keine HAMMERFALL Show.


Eure Support Bands werden SABATON und BLOODBOUND sein. Kennst du die Jungs und ihre Musik?


Ja mit SABATON waren wir schon öfter auf Festivals. Wir haben da auch oft geredet, aber ansonsten haben wir keinen Kontakt. Wer weiß vielleicht werden wir auf der Tour ja Freunde.
Wegen BLOODBOUND weiß ich nicht so genau, ich hörte wir haben BULLET dabei, aber wenn dem so ist, die Jungs von BLOODBOUND kenne ich recht gut, wir waren letzten Herbst gemeinsam auf Tour.



Das war‘s dann auch schon. Hast du noch was zu sagen?


Checkt unsere Shows an, denn wir werden euch aus den Socken rocken.


Ok danke dir und frohes Fest.


Wünsch ich dir auch, danke.