Interview mit DEATHSTARS - Ich möchte bald Geschlechtsverkehr mit euch allen haben


Nach einem aufschlussreichen Telefonat mit DEATHSTARS Fronter Andreas, alias Whiplasher, der sich im Verlauf des Gespräches durch sehr trockenen Humor auszeichnete, weiß ich nun warum die DEATHSTARS nach Österreich kommen, und man nicht neben Gitarrist Cat schlafen sollte.



Hi Andreas, Wie geht es dir?


Es geht mir gut. Wie geht es dir?


Mir geht’s auch gut. Es ist Freitag!


Ja, das muss schön für dich sein. In meinem Leben ist jeden Tag Freitag.


Das muss dann sehr schön für dich sein.


Naja, so kann man das eigentlich auch nicht sagen, ich arbeite auch an den Wochenenden, vor allem um Werbung zu machen.


Kommen wir zur ersten Frage: Die DEATHSTARS werden im Jänner ihr neues Album „Night Electric Night“ veröffentlichen. Wie fühlt sich das Material an?


Ich glaube, es ist großartig. Es ist fantastisch, denn wenn es nicht so wäre, hätte ich es nicht gemacht. Ich würde nie etwas veröffentlichen, das sich für mich nicht gut anfühlt. Es wird interessant werden, die Reaktionen auf unser neues Material zu sehen.


Was sind die Unterschiede zwischen diesem Album und den vorhergehenden?


Es ist etwas aufgeschlossener, geht mehr nach vorne. Es ist nicht so persönlich wie das letzte Album, aber vielfältiger. Es ist poppiger und gleichzeitig härter und bietet somit ein breites Sortiment an verschiedenen Stilrichtungen.


Stimmt es, wenn ich sage, dass dieses Album stimmungsvoller ist?


Ja, vielleicht. Ich verstehe, was du meinst. Es hat einen imposanten Sound. Aber auch wenn es sehr stimmungsvoll ist und viel Emotion einfließt, ist es dennoch hart und rockig.


Ich habe gehört, das Album sollte ursprünglich den Titel „Death Glam“ tragen. Warum hast du den Titel geändert?


Ich wollte es anfangs so nennen, weil das unseren Musikstil widerspiegelt. Es gibt heutzutage inzwischen viele Bands, die sagen, sie machen Death Glam, diesen Begriff haben wir geschaffen. Wir wollten damit ein Statement machen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass “Night Electric Night” ein besser passender Titel für dieses Material ist. Es zeigt die dunklen Seiten der Stadt, die dunklen Seiten unseres Lebens.


Wird es eine Single geben?


Ja, unsere erste Single wird „Death Dies Hard“ sein. Das Video dazu wurde auch schon gedreht. Wir haben es in Belgien gedreht und wir sind sehr zufrieden damit. Ich glaube es wird nächste Woche veröffentlicht.


Wie lief die Produktion im Studio?


Es lief eigentlich ziemlich problemlos das Album aufzunehmen. Wir haben im Oktober letzten Jahres in New York angefangen aufzunehmen. Wir hatten aber nicht das Gefühl es fertig zu haben. Gegen Ende der Produktion hatte ich viele neue Ideen. Ich war noch nie auf Tour mit KORN und darum dachten wir, bevor wir uns weiter mit den Aufnahmen belasten, nehmen wir es lieber in Schweden fertig auf. Das ist der Grund, warum es verspätet veröffentlicht wird. Es ist eben wichtiger, dass alles sehr sehr sexy ist, sodass du dich fürchtest, wenn du es dir anhörst.


Kannst du mir etwas über die Texte der Songs sagen?


Es sind Mischungen aus Sex, Tragödie, Frustration und Dunkelheit. Es ist wie Dunkelheit versus Party, da es sehr persönlich ist, aber du auch diese zynische Ironie spürst. Es handelt von Trennung, von Liebe, von Hass, Frustration und Gleichgültigkeit. Auch Themen wie Kindheit, Erwachsen werden und all die dunklen Seiten im täglichen Leben werden auf dem Album behandelt. Es war mir wichtig, osteuropäische Stimmung auf diesen Album zu bringen. Auf dem letzten Album hatten wir die russische Uniform an. Ich habe diesen Stil immer geliebt. Es kommt auch jetzt verstärkt in den Texten zum Ausdruck. Ich verallgemeinere gerne große Themen, um bestimmte Gefühle, bestimmte Momente darzustellen und zu beschreiben. Einige dieser Momente spielen in Russland. Es ist so ein bisschen die Kulisse unserer Musik.


Auf dem Album gibt es weibliche Vocals, war das das erste Mal?


Nein, eigentlich hatten wir das auf jedem unserer Alben. Es war immer die gleiche Frau, eine Opernsängerin. Ich wollte bei diesem Album die weiblichen Vocals weglassen, ich wollte nicht, dass uns die Leute mit diesen finnischen Metal Bands verwechseln können. Ich wollte, dass es sehr männlich wirkt. Aber als ich die Songs schrieb, ergab es sich ganz natürlich die weiblichen Vocals einzusetzen. Wir betrachten das aber nicht als richtige Singstimme, sondern mehr wie ein Instrument, es ist mehr wie ein Effekt für uns.


Wir es eine Tour durch Europa geben, in der ihr vielleicht auch Österreich beehrt?


Ja, natürlich! Ich möchte in Österreich leben. Wir werden im Februar auf Tour gehen. Es stehen noch nicht alle Termine fest, aber wir werden ganz 2009 touren.


Und wie sieht es mit Festivals aus?


Ja, klar, so auf 20 bis 30 Festivals werden wir spielen. Es wird gerade alles gebucht und so weiter. Ich kann dazu noch nichts sagen und es hätte keinen Sinn jetzt weiter darüber zu sprechen.


Kannst du mir etwas Lustiges oder Hässliches von eurem Tourleben erzählen?


Oh, es gibt NUR hässliche Sachen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... Das schrecklichste ist, dass wenn wir auf Tour sind, ich immer neben Cat im Tourbus schlafe. Und das erste das er macht ist, dass er sich seine komplette Koje mit eigenen Fotos voll klebt, damit er sich selbst ansehen und dazu masturbieren kann. Cat kann wohl nicht, ohne sich selbst dabei zu sehen und das ist ziemlich ekelerregend, aber ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt.

(CAT)

Ihr beschreibt euren Musikstil mit dem Begriff Death Glam. Wie würdest du eure Musik jemanden erklären, der noch nie einen Song von den DEATHSTARS gehört hat?


Es ist wie mit Samantha Fox in einem Hinterhof von St. Petersburg Oralsex zu haben. Das sind die DEATHSTARS.


Was sind deine musikalischen Einflüsse?


Viele Rockbands der 70er und auch 80er. Vor allem wenn es ums Äußere geht. NEW YORK DOLLS, MÖTLEY CRÜE, KISS, WASP und so weiter. Das ist was wir lieben und womit wir aufgewachsen sind. Im musikalischen Sinne bewegen wir uns mehr im Death/Black Metal Bereich, da wir Anfang der 90er in Black Metal Bands gespielt haben. Wir haben die Frustration dieser Musikrichtung für Deathstars verwendet. Es ist sozusagen das Skelett von Deathstars. Aber auch SISTERS OF MERCY, THE CURE und DEPECHE MODE sowie die Popmusik der 80er haben uns beeinflusst. Es ist einfach eine gewaltige Mischung, es ist schwierig alle unsere Einflüsse aufzuzeigen.


Vielen Dank für das Gespräch. Gibt es noch etwas, das du den österreichischen Fans sagen möchtest?


Oh, ja! …Ahm, was soll ich sagen. Ich möchte sobald als möglich Geschlechtsverkehr mit euch allen haben. Deshalb werde ich mich bemühen, nach Österreich zu kommen.


www.deathstars.net

Autor: maxomer

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Beitrag vom 13.01.2009
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