Interview mit LEGION OF THE DAMNED - Wir wollen zurück sehen können und sagen: „Das Album ist ein richtiger Killer.“


Die Jungs von LEGION OF THE DAMNED Maurice und Eric luden mich kurzfristig in ihren Tourbus ein, um mit ihnen ein recht heiteres Gespräch zu führen. Wo die Holländer ihren Hass hernehmen, was der Kult der Toten ist und vieles mehr erklären die Jungs in folgedenem Interview selbst.


„Cult Of The Dead“ ist am Markt, wie sind die Reaktion und wie ist euer Gefühl?


Maurice: Die Reaktionen sind sehr gut. Wir sind „Platte des Monats“ in vier größeren Magazinen in Deutschland und die Rezensionen sind sehr gut. Die Leute sind sehr zufrieden mit der CD und wir natürlich auch. Wir sind wirklich 100% zufrieden.
Eric: Wir waren dieses Mal besser vorbereitet.



Ihr habt letztes Jahr „Feel The Blade“ released, was ja ein Re-Release eurer letzten OCCULT Platte war. Hat sich das in irgendeiner Weise auf den Sound der neuen Scheibe ausgewirkt? Der Sound klingt nämlich sehr roh und aggressiv wie in alten Tagen.


Maurice: Ich denke „Feel The Blade“ hat damit nichts zu tun. Wir haben das Teil nur Re-Released. Wir haben nie zu anderen Alben geschaut, ob wir das so machen oder so. Wir haben nur den Sound nach unserem Gefühl gemacht. Das ist der Sound, den wir für das Album haben wollen, aber wir gehen niemals zurück zu andere Alben.


Was ist der „Cult Of The Dead“?


Maurice: Es erzählt über religiöse Personen, die gegen andere Religionen sind und über Leute die nur auf der Erde sind, um gut zu sein, weil sie daran glauben nach dem Tod in den Himmel zu kommen und so weiter. Sie denken mehr an den Tod und sind lieber brav, als dass sie versuchen hier auf der Erde ein gutes Leben führen.


Erzählt mir was zum Cover-Konzept. Jesus und die Zombies. Hat das Ganze vielleicht auch etwas Provozierendes?


Maurice: Ich finde das ist ein wirklich starkes Thema. Die Leute sagen immer das sei abgedroschen. Jesus, Religion und so weiter, aber ich denke es ist ein gutes Thema, denn jeder hat seine Meinung dazu. Manchmal gut, manchmal negativ. Wir haben aber auch nie versucht eine tiefere Message in unsere Musik zu bringen oder eine Story einzubauen. Es ist einfach Metal, nicht mehr. Der Typ, der für uns die Lyrics macht, der ist da voll drin in dem Zeug und das ist auch cool. Es ist seine Sache und wir machen einfach nur unsere Musik, aber ich finde es ist stark und passt zu unserer Musik.


Wie liefen die Aufnahmen im Studio?


Eric: Gut.
Maurice: Ja sehr gut. Wir sind schon das vierte Mal bei Andy Classen in seinem Studio. Wir sind außerhalb des Musikgeschäftes auch sehr gute Freunde. Er kennt uns und wir kennen ihn, also ist es eine sehr entspannte Arbeit. Er wusste auch schon genau, was wir wollen und er weiß besser als jeder andere, dass wenn wir wiederkommen, die Platte wieder besser werden muss, als die Letzte.



Wer hat das Intro gesprochen?


Maruice: Puh, das wird schwierig (lacht). Da können wir nicht wirklich was darüber sagen, denn de Typ der das gemacht hat, will anonym bleiben, was mit dem Cover zu tun hat. Am Anfang wollte der mitarbeiten, dann hab ich ihm das Cover geschickt, da hat er gesagt: „Mach ich nicht mehr mit.“ Er hat eine Band in Amerika. Er wollte das machen und wir haben ein Monat lang darüber gesprochen, die Ideen erklärt und ich hab gesagt, dass ich ihm das Cover schicken werde, damit er sich Ideen ausarbeiten kann. Und dann hat er das Cover gesehen und hat gesagt, dass er so viele Fans hat und er auch Sachen für Discovery gemacht hat. Außerdem haben sie auch Moslems und Christen als Fans. Dann hat er aber doch gesagt, dass er das macht, aber es soll halt keiner wissen.


Erzähl mir was über die Lyrics.


Maruice: Die Lyrics sind anti-religiös und anti-apokalyptisch. Es ist kein Konzeptalbum und es war eigentlich gar nicht die Idee, alle Lyriks so anti-religiös zu gestalten, aber der Typ, der die Lyriks schreibt, kam mit dem Konzept zu den Covers, also es gibt drei, und alle haben etwas gemeinsam. Als erstes kam das schwarze Cover und er sagte: „Wow“ und darauf hin schrieb er noch mehr anti-religöses Texte. Die einzige Ausnahme ist „House Of Possession“, das den „Evil Dead“ Filmen gewidmet ist.

(c)Robert Huber

Habt ihr Favoriten auf dem Album?


Eric: Eigentlich gefällt uns allen „Pray And Suffer“ sehr gut.
Maurice: Ja, der erste Song und „Black Wings Of Yog-Sothoth“ aber auch „Cult Of The Dead“ ist sehr cool.



Kommen wir gleich zum genannten Song “Black Wings Of Yog-Sothoth“. Diese Gestalt stammt ja aus H.P. Lovecrafts „Cthullu-Mythen“. Worum geht’s in dem Song?


Da ist wieder das Problem (beide lachen).
Die Lyrics sind ja wie gesagt nicht unsere Sache und wir beschäftigen uns damit auch nicht so sehr. Der Typ, der die schreibt, hat sogar ein kleines Heft rausgebracht, in dem die Texte beschrieben sind. Er hat mir die Themen grob umrissen. Ich wollte einfach, dass er mir ein paar Sätze dazu schreibt, worum es geht und wir haben das dann auf die Website und ins Magazin gegeben. Es ist einfach seine Ansicht und er macht das schon seit Anfang an für uns. Anfangs habe ich ihm gesagt, dass meine Themen der zweite Weltkrieg und Serienmörder sind und das hatten wir am Anfang, aber LEGION OF THE DAMNED wird immer größer und so hat er auch die Texte etwas aufwendiger gemacht und auch mehr Freiheiten bekommen. Ich sage den Reportern immer, wenn sie genaueres wissen wollen, ist es immer möglich, ihn zu kontaktieren, um tiefer in die Geschichten zu kommen. Aber wie gesagt, es steht im Magazin, das es am Merch-Stand gibt und da kann Eric dir nachher eins mitgeben.



Danke. Die Frage hat mich eben interessiert, weil mich Lovecraft’s Geschichten recht interessieren.


Ja genau. Das ist es, ich könnte dir schon was dazu erzählen, aber ich weiß nicht genau, was seine Ansicht dazu ist. Das hatten wir in der Vergangenheit, dass ich etwas über einen Text erzählte und er hat das dann in einem Magazin gelesen und sich etwas beschwert, dass es nicht der Wahrheit entspricht, darum will ich da nicht mehr zu viel dazu sagen.


Beschreibt mir doch bitte die Musik von LEGION OF THE DAMNED für Leute die noch nie einen Ton von euch gehört haben.

(c)Robert Huber

Mauric: Ähm, ähhh….
Eric: Aggressiv, Old-School Metal mit modernem Sound. So wie „Pleasure To Kill“ in 2008.
Maurice: Aber es kommt wirklich von Herzen. Die Leute fragen mich immer, wo diese Aggression her kommt. Es kommt einfach von Herzen. Wir sind alles Old-School-Jungs, wir hören immer schon Slayer, Kreator und so weiter und wir spielen einfach was wir fühlen. Wenn jemand sagt: „Hey das klingt ja wie SLAYER“, dann scheiß drauf. Wir machen das vom Herzen und kümmern uns nicht wirklich darum was andere sagen. Wir müssen einfach 100 Prozent damit zufrieden sein. Jetzt und auch in 10 Jahren. Wir wollen zurück sehen können und sagen: „Das Album ist ein richtiger Killer.“



Das wirft die Frage auf, warum ihr solche Aggressionen im Herzen habt.


Maurice: Ich hab keinen Plan.
Eric: Wir leben auch nicht in einer bösen Nachbarschaft.
Maurice: NEVERMORE Sänger Warrel Dane zum Beispiel, der schreibt intensive Texte über sich selbst und persönliche Dinge und denkt über Sachen nach wie, warum gehen Leute ins Gefängnis und so weiter. Wir sind nicht solche Leute, die sich so viele tiefe Gedanken darüber machen. Wir wollen einfach nur unseren Spaß haben und aggressive Musik spielen und es ist schon merkwürdig, wo wir das her haben. Wir sind einfach Typen und wir lieben einfach was wir machen. Wir würden niemals sagen: „Hey, wir sollten das anders machen, weil die Medien sagen, wir sollen das.“ Wenn dann jemand sagt, dass unser fünftes Album gleich klingt wie die alten, dann sagen wir einfach: "leck mich, kauf es nicht." Wir machen weiter, was uns spaß macht.



Wie geht die Tour voran?


Maurice: Gut. Wir sind eigentlich etwas merkwürdig im Line-Up. Leute fragen uns, warum wir auf diese Tour gehen. Die Tour 2009 mit OBITURARY und AMON AMARTH passt dann schon besser. Aber es ist einfach ein Test um zu sehen, wie andere Leute die andere Musikstile hören, wie zB. SONIC SYNDICATE usw. über unsere Musik denken.

Und bis jetzt funktioniert es ganz gut. Anfangs gab es ein paar Probleme und sogar Auseinandersetzungen zwischen echten Death Metal Fans und den Fans von SONIC SYNDICATE, aber ansonsten geht es super voran.
Eric: Wir kommen auch alle gut miteinander aus.
NEAERA’s Stefan, der nebenbei gemütlich ein Buch liest schaltet sich ein: Ja wir kommen gut miteinender aus. (alle lachen)
Eric: Das ist auch sehr wichtig. Die Tour dauert zwar nur 6 Tage, aber wenn du vom ersten Tag an irgendwelche Probleme hast, kann das leicht zu Stress führen.



Nächstes Jahr kommt ihr ja gleich wieder zurück nach Österreich. Wart ihr schon öfter hier?


Maurice: Ja wir haben mit KATAKLYSM schon in Österreich gespielt. Ich glaube, dass waren zwei Shows und am Kaltenbach Open Air waren wir auch schon.
Eric: Ja es waren noch nicht so viele Gigs.



Jetzt will ich lustige Tourgeschichten von euch hören.


Nachdem den LEGION OF THE DAMNED Jungs so spontan nichts eingefallen ist, meldet sich Stefan noch mal zu Wort:
Gestern ist hier der LAY DOWN ROTTEN Gitarrist beim SONIC SYNDICATE Auftritt halbnackt über die Bühne gelaufen. (Lautes Gelächter)
Maurice: Was echt? Der Dicke?
Stefan: Ja, der Dicke.
Maurice: Ja der war doch total besoffen.
Stefan: Ja, und es hat allen gefallen und sie haben sich bei ihm bedankt und gefragt, ob der das nicht jeden Abend machen könnte.
Maurice: Das habe ich gar nicht gesehen.
Eric: Dann müssen wir heute Abend mal kucken. Hmm… Ansonsten können wir nur gemeine Sachen über andere Bands sagen (lacht). Nein, nein, so sind wir nicht. Wir haben vor kurzem die BEHEMOTH DVD gesehen. Die haben da üble Dinge aufgeführt. Wir haben niemals so merkwürdige Dinge gemacht.
Maurice: Wir würden es lieben, solche Dinge zu tun, beziehungsweise zu sehen, wie jemand es macht. (lacht).
Nein, wir haben nie solche Sachen gemacht, wenn du die DVD von „Feel The Blade“ ansiehst. Eigentlich essen wir immer nur.
Wir sind immer wie Brüder in der Band. Wir sehen uns die anderen Bands an, wir gehen in die Stadt oder gemeinsam essen. Es ist nicht unser Job, wir haben richtige Jobs auch noch. Die Kohle die wir hier verdienen, die geben wir aus um Spaß zu haben.



Dann kommen wir zur letzten Frage. Was können wir heute Abend erwarten?


Mauirce: Ich denke, es wird cool. Viel Aggression, Killer-Tracks, drei oder vier Neue,...
Stefan: ...den dicken von LAY DOWN ROTTEN (und wieder lachen alle).


(c)Robert Huber

Wollt ihr noch etwas loswerden?


Danke fürs Interview.


Kein Problem.


Ich denke, die Leute sollen einfach mal das neue Album anchecken und zu den Shows im Frühling kommen, denn es wird sicher ein Spaß werden.



Nochmals danke an Robert Huber von Metal Underground für die Fotos.

www.legionofthedamned.net

Autor: maxomer

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Beitrag vom 11.01.2009
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