INTERVIEW MIT
XENESTHIS
Auf Grund des - für mich - doch recht abrupten Stilwandels der Wiener Combo und der Tatsache, dass mir ihre neue EP "Shades" ausgesprochen gut erscheint, dachte ich mir der Fronterin Katrin ein wenig auf den Zahn fühlen zu müssen: Hallo erstmal! Zu Beginn natürlich die Standardfragen: Seit wann gibt es euch, wer ist mit von der Partie, wie kam es zum Bandnamen? Stellt euch kurzerhand einfach mal vor? XenesthiS existiert seit Oktober 2004. Unser Schlagzeuger Andreas Zoncsich ist bekennender Spinnenfan und hatte großen Einfluss auf den Bandnamen- der Begriff Xenesthis bezeichnet ursprünglich eine Vogelspinnenart. Die Besetzung besteht weiters aus Raffael Trimmal, der als Lead-Gitarrist, Songwriter und seit dieser EP auch als Shouter verantwortlich zeichnet. Thomas Bauer ist der Mann an der zweiten Gitarre; Michael Leitgeb sorgt für den Groove am Bass und ist ebenfalls ein männlicher stimmlicher Bestandteil der Band. Und dann eben noch meine Wenigkeit, Katrin Bernhardt, wobei ich als Frontfrau auch für die Lyrics zuständig bin.Mit „Straight To Infinity“ seid ihr noch auf progressiven und dunklen Wegen gewandelt. Wie kam es zu dem doch recht großen Schritt hin zum Metalcore mit der neuen EP „Shades“? Für uns war relativ bald nach „Straight to Infinity“ klar, dass wir in eine härtere Richtung wollten, wobei dieser Gedanke vor allem durch die Erfahrung bei Liveauftritten bestärkt wurde. Wir hatten ja auch als wir die Arbeit an der EP „Straight to Infinity“ abgeschlossen hatten, bereits neues Material in unseren Setlisten, von dem einiges deutlich härter war, als die doch eher ins Prog und Dark Genre tendierenden älteren Stücke. Und die uns deutlich mehr Spaß auf der Bühne machten. Langsam hat sich dann der Fokus immer mehr in diese Richtung verschoben. Ich sehe daher „Shades“ auch nicht als Bruch, sondern als Weiterentwicklung. Aber als Raffael mit „Rise with us“ in den Proberaum kam und mir die Nummer vorgespielt hat, da wusste ich: „Das ist es! In die Richtung müssen wir weiter gehen!“ Können wir uns beim nächsten Album wieder was Neues erwarten oder habt ihr jetzt euren Stil gefunden? Ich sag´s einmal so: Ich- jetzt mal als Musikkonsumentin gesprochen- bin immer offen dafür, wenn sich Bands weiter- und auch anders entwickeln, als man sich das als Fan vielleicht vorgestellt hat. Stillstand ist der Tod- gerade im kreativen Bereich. Daher sind wir auch immer bemüht uns und unsere Musik weiterzuentwickeln. Zurzeit gefällt uns das was wir machen aber sehr gut- dass wir bei der nächsten Veröffentlichung als Volksmusikcombo in Erscheinung treten, kann (nicht) mit Sicherheit ausgeschlossen werden ;-)Hat man als Frontfrau eigentlich mehr Vor- bzw. Nachteile in der Band bzw. in der Szene? Schwierige Frage. Ich weiß nicht, ob man das qualitativ erfassen kann. Mich freut es, dass in immer mehr Metalbands auch Frauen spielen, auch wenn sie in Relation zu den männlichen Kollegen immer noch spärlich gesät sind. Der Band kann das natürlich zu Gute kommen, indem diese dem Publikum auf Grund der Bassistin, Gitarristin, Drummerin oder eben Sängerin mehr in Erinnerung bleibt. Das ist sicher ein Vorteil. Ein Nachtteil ist vielleicht, dass gerade oft Männer Frauenstimmen im Metal prinzipiell ablehnen. Anderseits finden genauso viele, wenn nicht mehr Leute genau das spannend. Ich denke also, es hält sich die Waage. Und in der Band sollte das Geschlecht sowieso keine große Rolle spielen. Da steht ja das gemeinsame Schaffen im Vordergrund.Wie schaut es mit einem Plattendeal aus? Zeigen diverse Firmen bereits Interesse? Wir haben die EP Mitte Dezember versandt und bekommen erst jetzt langsam die ersten Rückmeldungen. Das wird sich daher erst in den nächsten Wochen und Monaten weisen. Es gibt Interessenten und Überlegungen für ein Full Lenght- Album, zu denen ich aber noch nichts Weiteres sagen will.Was sind eure nächsten Ziele? Irgendwo habe ich gelesen, dass ihr bei einem Bandwettbewerb mitmacht. Welcher ist das und was erwartet ihr euch davon? Unser nächstes Ziel ist diesen Sommer so viel wie möglich auf Festivals und vor allem auch im Ausland zu spielen. Zurzeit schaut´s damit ziemlich gut aus- für Deutschland sind wir bereits fürs Heavy Metals Calling in Rosenheim bestätigt; mit weiteren Veranstaltern sind wir im Gespräch. Wir waren ja auch letztes Jahr am Metalcamp in Tolmin/Slowenien und es würde uns freuen, es auch heuer wieder dorthin zu schaffen. Das entscheidet sich alles in den kommenden Wochen. Ja, und wir haben uns beim „Metalchamp“ angemeldet, wobei ja Bandwettbewerbe immer so eine Sache sind. Uns geht es vor allem auch darum, Kontakte zu anderen Bands und zu Veranstaltern zu knüpfen, wofür sich das „Metalchamp“ anbietet. Wenn mehr rausschaut- immer her damit!Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Glücklich und voller sprühender Ideen auf einer Bühne stehend... Wie groß diese sein wird, das wird sich weisen. :-)Was möchtet ihr sonst noch loswerden? Ein großes Dankeschön an die Leute, die zu unseren Konzerten kommen und uns supporten. Wir bauen gerade ein internationales XenesthiS Street Team auf, mit tollen Menschen, die an uns glauben. Das ist ein wunderbares Gefühl!
Und: Österreich braucht endlich eine ordentliche Musikerförderung- abseits von Starmania!Vielen Dank für das Interview, viel Erfolg und stay heavy! www.xenesthis.com
Autor:
Lugi Weitere Beiträge von Lugi
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