Interview mit NOEKK - Der NOEKK wird euch alle holen...


Mit "The Grimalkin" veröffentlichten die Herren Yugoth und Baldachin ein wunderbar düsteres Prog Rock/Metal-Album. Was die beiden über das Werk zu berichten haben, lest ihr hier!



NOEKK ist ja eine der Nachfolgebands von EMPYRIUM. Mit EMPYRIUM habt Ihr ja im Laufe der musikalischen Karriere von sinfonischem Black Metal bis zu rein akustischem Neofolk musikalisch ein recht breites Spektrum abgedeckt, so dass es zum Progressive Rock auch nicht mehr so weit gewesen wäre. Warum habt Ihr nicht unter dem Namen EMPYRIUM weitergemacht? Ein Band wie ULVER spielt ja heutzutage auch eine komplett andere Musik als zu Beginn ihrer Karriere, hat den Namen aber beibehalten.

EMPYRIUM war aus unserer Sicht konzeptionell stark festgelegt, so dass es nahe lag, einen bewussten Neuanfang zu manifestieren. NOEKK hat mit EMPYRIUM wenig gemein, außer den involvierten Musikern und dennoch werden unsere Alben ständig in Zusammenhänge gebracht, die für EMPYRIUM-Anhänger zu recht schwer nachvollziehbar sind. Es herrscht in manchen Kreisen etwas Verwirrung darüber, warum wir uns verändert haben und was diese neue Band soll. Wir hielten es für das beste mit NOEKK unter anderer Flagge zu segeln.

Wer oder was genau ist diese mysteriöse Sagengestalt namens NOEKK? Wie seid Ihr auf den Namen gekommen?

Er lebt hinter Wasserfällen oder einsamen Tümpeln, sitzt auf altem Stein und spielt manche Stunde auf seiner Fidel. Seiner Verzauberung anheim zu fallen endet oftmals tragisch und wenige können von seiner wundersamen Musik berichten.
Wir haben uns ihm auf dem letzten EMPYRIUM-Album „Weiland“ angenommen und er wich uns nicht von der Seite…



Das Debütalbum „The Water Sprite“ wurde ja erst vor ungefähr einem Jahr veröffentlicht, jetzt steht schon der Nachfolger in den Startlöchern. Scheint ja alles ziemlich schnell zu gehen bei Euch. Woher kommt soviel Inspiration?

Das Debüt war eine Sammlung von Stücken der letzten Jahre, die auf ihrer Verwendung harrten und ich habe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits intensiv an „The Grimalkin“ gearbeitet. Die Natur und Literatur bieten endlose Inspiration.


Wie läuft das Songwriting ab? Hat jeder gleich viel Mitspracherecht?

Ich arbeite ein Album zuerst alleine aus und wenn wir die Aufnahmen beginnen, dann proben wir die Stücke zusammen, improvisieren Arrangements und nehmen sofort auf. Es ist ein sehr spontanes Werkeln und bringt auf der Zielgeraden noch einige überraschende Farben in die Musik.

Auf „The Grimalkin“ fallen sofort die im Vergleich zum Vorgänger sehr langen Songs auf. Gab es einen bestimmten Grund dafür?

Nein, die Stücke entwickelten sich einfach zu kleinen Ungeheuern und wir nahmen sie an.

Auf „The Water Sprite“ waren die Texte ja teilweise von Tolkien beeinflusst. Worum geht es textlich auf „The Grimalkin“?

Das Album führt zu geheimnisvollen Orten auf hoher See oder in die Tiefen der Wüste, jenseits von Tolkien.

Auf „The Water Sprite“ covert Ihr mit „How Fortunate The Man With None” ein DEAD CAN DANCE-Stück. Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf diese Band? Kann man auf zukünftigen NOEKK-Alben weitere Coverversionen erwarten?

Es war ein Auftrag für das Tribut-Album „The Lotus Eaters“ und wir waren derart zufrieden mit unserem Ergebnis, dass wir den Song mit auf unser Debüt packten. Trotzdem war es ein seltsames Gefühl seine Hände an ein perfektes Stück Musik zu legen und wir überlegten lange ob wir es wagen sollten. DEAD CAN DANCE sind unfassbar großartig und „How Fortunate The Man With None” ist mein ewiger Favorit von ihnen, aber ein zweites Mal kann ich fast ausschließen.


In der Musik von NOEKK hört man einen starken 70er-Jahre Progressive Rock-Einfluss heraus. Progressive Einflüsse scheinen sich momentan bei vielen aus dem Extrem Metal kommenden Bands großer Beliebtheit zu erfreuen, ich denke nur an ENSLAVED, OPETH oder GREEN CARNATION. Woran liegt es Eurer Meinung nach, dass derzeit so viele Gruppen in diese Richtung tendieren?

Es gibt anscheinend eine Tendenz zurück zu wärmeren, organischen Klangfarben im Metal, wie etwa OPETH mit der Verwendung von Hammonds und Mellotron auf „Ghost Reveries“ zeigten. Ich finde das nicht schlecht, da der Sound der ausgehenden Neunziger sich extrem steril entwickelte und eine Gegenbewegung nicht schaden kann.

Schwadorf spielt ja auch noch bei THE VISION BLEAK und SOTS (vormals SUN OF THE SLEEPLESS). Was gibt es über die beiden Bands zu sagen? Sind Dir alle Bands bei denen Du involviert bist gleich wichtig oder genießt eine besondere Priorität?

Alle sind gleichwertig, da es sie sonst nicht gäbe und doch fordert THE VISION BLEAK mehr Zeit als SOTS, alleine schon durch den Live-Faktor. Die Hingabe an Komposition und Umsetzung der Stücke ist jedoch immer gleich intensiv.

Euer Label Prophecy ist ja Garant für anspruchsvolle Musik. Welche eurer Labelkollegen sagen Euch musikalisch am meisten zu?

SECRETS OF THE MOON und TENHI sind genial, ebenso wie das NAERVAR-Album!

Wird man NOEKK auch einmal live auf der Bühne erleben können oder ist es eine reine Studioband?

Wir entschlossen uns von Beginn an, aufgrund anderweitiger Verpflichtungen (Studio, THE VISION BLEAK, Studium) mit NOEKK nicht aufzutreten und dabei wird es vorerst auch bleiben müssen.

Was ist mit NOEKK für die Zukunft noch so geplant?

Auf jeden Fall weitere Alben!

Danke für das Interview! Die letzten Worte gehören Euch!

Danke für das Interesse und alles Gute!

www.prophecy.cd/noekk

Autor: Mike

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Beitrag vom 28.07.2006
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