Interview mit HUBI MEISEL - Unterwegs auf den Weltmeeren


Der Münchner Sänger Hubi Meisel veröffentlichte kürzlich sein Konzeptalbum „EmOcean“, welches nicht nur für Progressive Metal Fans für Aufmerksamkeit sorgt. Lest hier, was der Mastermind selbst über das Album zu sagen hat:

Hallo Hubi! Zuerst einmal Gratulation zu „EmOcean“. Wie bist du auf das „Unterwasserwelten-Konzept“ gekommen?

Das war eigentlich gar nicht geplant… Ich wollte zwar definitiv ein Konzeptalbum mit progressivem Touch machen, aber die eigentliche Idee ist mir quasi über Nacht eingefallen. Ich hatte da einige ziemlich einprägsame und bildhafte Träume…und als ich dann am nächsten Morgen aufgewacht bin, da wußte ich einfach, dass es ein Album über das Meer und die Unterwasserwelt werden wird… und auch der Titel stand sofort fest.

Hat der Albumtitel irgendeine tiefere Bedeutung oder ist es einfach nur ein Wortspiel?

Der Titel ist zum einen ein Wortspiel (zusammengesetzt aus „Emotion“ und „Ocean“) aber er bringt auch die Thematik und die Grundstimmung des Albums –wie ich finde- ganz gut auf den Punkt, da es eben von einer magischen Reise in die Tiefen des Atlantik erzählt und unterschiedlichste Emotionen und Stimmungen ebenfalls eine große Rolle spielen.

Wie siehst du das Album im Vergleich zu deinem vorherigen Solowerk und den früheren Alben mit deinen damaligen Bands?

„EmOcean“ ist etwas ganz besonderes für mich. Meine erste Solo-CD „Cut“ war mehr ein Fun-Projekt, bei dem ich Hits der 80’er in ein metallisches Gewand gepackt habe. „EmOcean“ ist auch im Vergleich zu früheren Bands und Projekten insofern etwas anderes, da ich eben meine eigene Vision von Anfang bis zum Ende konsequent umsetzen konnte, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

Wie würdest du die Musik auf „EmOcean“ Leuten beschreiben, die das Album noch nicht gehört haben?

Es ist die musikalische Vertonung eines Unterwasser-Abenteuers. Die Zuhörer können beim Hören der CD die Auge schließen und dann ihre eigenen Bilder und Landschaften sehen. Das Genre ist schwer zu beschreiben, da die Scheibe neben Prog-Metal auch auch Heavy Metal und AOR-Elemente enthält, und das Album zugleich auch sehr melodisch und symphonisch angelegt ist.

Die Musiker auf dem Album kommen alle aus verschiedenen Bands und auch verschiedenen Ländern. Gab es da keine Schwierigkeiten alles unter einen Hut zu bringen?

Nein, überhaupt nicht! Ich kenne viele Musiker aus aller Welt, und ich habe für „EmOcean“ diejenigen Leute angesprochen, die ich mir besonders gut auf dem Album vorstellen konnte. Vivien Lalu (keys) aus Frankreich, der die instrumentale Musik nach meinen Vorgaben komponierte, hatte ich vor zwei Jahren zufällig im Internet kennengelernt, und auch hier lief die Zusammenarbeit trotz der Distanz völlig problemlos. Letztendlich geht es bei Musik um Emotionen, und somit spielen Grenzen und Kilometer keine Rolle. Um ehrlich zu sein, arbeite ich viel lieber mit einer bunt gemischten internationalen Truppe, als nur mit Leuten aus München oder Deutschland…

Werdet ihr das Album auch live promoten?

Ich habe darüber nachgedacht, werde diese Pläne jedoch erst mal auf Eis legen. Die Kosten für eine Tour wären im Moment einfach zu hoch, da die die Musiker in 4 verschieden Ländern leben… Ich werde mich deswegen gleich nach der Promotion wieder im Studio verschanzen und mit den Vorarbeiten zur nächsten Produktion beginnen. Aber ich hoffe natürlich, das Album irgendwann Live spielen zu können, da ich einfach unglaublich gerne vor Publikum singe und es zudem eine echte Herausforderung sein dürfte, „EmOcean“ auf die Bühne zu bringen.

Wo liegen deine musikalischen Einflüsse? Welche Musik hörst du privat am liebsten?

Ich bin von vielen unterschiedlichen Seiten beeinflußt worden. Seit ich Mitte der 80’er Jahre mit Bands des NWOBHM in Berührung gekommen bin, habe ich allerdings eine eindeutige Vorliebe für Rock und Metal. Aber auch klassische Musik gefällt mir nach wie vor sehr gut. Meine privaten Faves sind STEVE VAI, DREAM THEATER, SHADOW GALLERY und QUEENSRYCHE. Bei meinem Gesang habe ich mich allerdings immer bemüht, niemanden zu kopieren, und ich versuche stets auf meine Intuition zu hören, wenn ich vors Mikro trete.


Was planst Du für die Zukunft? Dürfen wir wieder Progressive Metal erwarten, oder wirst du dich wieder einer anderen Stilrichtung zuwenden?

Generell möchte ich mich nie auf irgendetwas festlegen, denn mir gefallen einfach zu viele unterschiedliche Styles…aber Prog Metal wird bei den Sachen, die ich zukünftig mache, wohl immer ein wenig durchscheinen…

Kannst du dir vorstellen, in Zukunft noch einmal ein Konzeptalbum aufzunehmen?

Aber sicher! Konzeptalben machen mir riesigen Spaß, und im moment kann ich mir kaum noch etwas anderes vorstellen. Meine nächste CD wird auf jeden Fall wieder in diese Kerbe schlagen!


Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg! Möchtest du noch etwas loswerden?

Ich möchte alle Earshot Leser herzlich grüßen! Ich hoffe, dass ich bald mal wieder nach Salzburg komme… die Mehlspeisen in Eurem Land sind einfach unschlagbar…haha!

www.hubimeisel.com

Autor: Mike

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Beitrag vom 28.03.2004
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