Interview mit HELLOWEEN - Kürbis aus dem Hut


Wir schreiben den 8. November anno 2003, unsereins kommt recht überraschend zu der Ehre die Jungs von HELLOWEEN auszufragen. Hinter den Kulissen des Planet Music traf ich Stefan Schwarzmann (bekanntlich am „Zeugl“) und Sascha Gerstner (Gitarre). Und nun mein erstes Interview:

Wie läuft´s so, wie läuft die Tour?

Es läuft sehr gut, soweit haben wir Süd- und Nordamerika, Kanada und Teile Europas bereist und haben jetzt schon sehr gute Resonanzen aus Amerika. Eigentlich war für Ende Jänner geplant Asien zu betouren, aber auf Grund des guten Feedbacks aus Amerika werden wir die Tour verlängern und zuerst noch 8-10 Gigs in den Staaten spielen bevor wir nach Asien gehen.

Japan bzw Asien sind doch immer etwas Besonderes auf Tour?

Dort ist der weitaus größte Markt für die Band weltweit, zusammen mit Südamerika. In Japan gibt es eine eigene teils riesige Venues und da herrscht dann auch eine spezielle Atmosphäre.

Dort ist der Metalmarkt einfach größer als bei uns...

Ja klar, aber man merkt auch in anderen Ländern, dass Metal wieder im kommen ist, also die Situation ist nicht die Schlechteste.

Gelingt es euch auch die jüngeren Fans anzusprechen, oder hab ihr doch eher ein älteres Puplikum?

Prinzipiel sind unsere Fans immer recht gut gemischt, es ist aber von Land zu Land verschieden. In Deutschland kommen doch eher die älteren Leute auf Konzerte aber in Ländern wo die Musik jetzt mehr „hip“ ist, kommen auch sehr viel mehr Junge, in den Staaten oder dem ehemaligen Ostblock zum Beispiel.

Für Leute die das neue Album „Rabbit don’t come easy“ noch nicht kennen, was könnt ihr denen zum Album sagen?

Sehr Energie geladen, im Vergleich zum letzen Album einfach wieder mehr HELLOWEEN, Durchaus ein wenig in Richtung back to the roots.

Wie kamt ihr auf diesem Album Titel?

Das ist eine recht witzige Geschichte: während der Produktion ging einfach verdammt viel schief, der gemietete Proberaum stand dann eines Tages unter Wasser, unserer damaliger Drummer wurde dann krank und lauter solche Dinge... Dann setzten wir uns mal zu einem Kaffee zusammen, und waren dabei zu quatschen und uns Gedanken zu machen, wie es weitergehen solle, als Markus (Großkopf) kam und meinte, dass man die Lösung nicht einfach aus dem Ärmel zaubern könne. Da es ein Englisches Sprichwort gibt, das genau das ausdrückt, nur eben in Bezug auf den Hasen aus dem Hut Zaubertrick, war der Titel des Albums gefunden.... so kam´s zu „Rabbit Don’t Come Eeasy“

Wie kamt ihr auf Micky Dee, der nach dem Ausfall eures Drummers einsprang?

Er ist ein Bekannter, ein verdammt guter Schlagwerker und man kann gut mit ihm im Studio zusammenarbeiten, folglich war die Wahl eine einfache...

Hab ihr daran gedacht die Drums aus der Konserve einzuspielen? (schöne Grüße an Angelo Sasso - Anm. d. Schreiberlings)

Nein niemals, da ist die Band nicht so „gelagert“. Bei uns ist halt eher alles noch Rock´N´Roll, old school könnte man sagen. Viele Nachahmer Bands machen einiges mit Synthis oder Drum-Computern, aber wir legen großen Wert darauf, dass alles „handgemacht“ ist und so klingt es dann auch.

Wie sind die Reaktionen auf Stücke vom neuen Album?

Die sind absolut geil! Wenn wir die vielen Leute sehen, die nach doch recht kurzer Zeit schon die Texte mitsingen ist das ein geiles Gefühl.

Was gibt’s zur aktuellen Setlist zu sagen?

Wir haben einen guten Mix, 4 neue sind dabei aber auch einige sehr alte Stücke, die wir lang oder sogar noch nie live gespielt haben! Es ist kurzum ein guter Querschnitt durch alle Alben. Und wenn du dann nur die ersten Töne eines Klassikers anspielst, hörst du erst mal ein Raunen in der Menge und dann gibt es einfach Wahnsinns Reaktionen, und du weißt warum. Es ist auch interessant, wenn man ganz alte Nummern mit den heutigen Mitteln spielt, da haucht man so manchem Klassiker neues Leben ein.

Habt ihr irgendwelche Lieblings Bands bzw. Musikrichtungen?

(beide lachen) Nein kaum, also es ist bei uns beiden so, dass wir eigentlich alles hören, was gefällt, das wird gehört und wir hören die Musik als Musiker nicht als Fan, da ist dann einfach dieses sich beeinflussen lassen weg. Es gibt bei uns in der Band keinen, den man als Heavy Metal Fan bezeichnen könnte, daher kann man auch nicht sagen, dass der Einfluss von HELLOWEEN aus einer bestimmten Musikrichtung kommt.

Sind derzeit schon neue Projekte bei euch geplant?

Ja, wir sind gerade an einer DVD-Produktion dran. Aber keine reine Live-DVD, sondern auch mit vielen Gimmicks usw., aber das hat noch ein wenig Zeit. Nach der Tour sind dann mal einige Sommer-Festivals dran und dann sehen wir weiter. Es hat bei uns selten Sinn etwas großartig zu planen, es kommt dann einfach alles so wie es dann kommt...


Gute Schlussworte für ein nettes Gespräch.

www.helloween.org

Autor: LeMont


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Beitrag vom 28.11.2003
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