INTERVIEW MIT DEFENDER KFS


Nach unserem Poll hier das Interview mit den Wiener Thrashern DEFENDER KFS...

Wie seid Ihr eigentlich zu Eurem Bandnamen gekommen und was bedeutet das "KFS"?

Gore: Es ist recht schnell erklärt wie unser Name entstanden ist: wir haben versucht einen Namen zu finden, der einerseits nach Metal klingt und andererseits nicht klingt wie 3000 andere bzw. einen Namen, der ins Auge sticht. Das haben wir mit Defender KFS gefunden! KFS hat keine in Worte zu übersetzende Bedeutung, sondern steht in unserem Sprachgebrauch für sich. Man könnte es mit einer abgewandelten Version von Sex, Drugs & Rock´n´Roll übersetzen – Metallifestyle. Schaut euch das Video zu Night of the Vampire von Entombed an, dann wißt ihr was gemeint ist! Es ist doch eh alles nur Rock´n´Roll, egal ob du dir den Krieg auf die Fahne, weiße & schwarze Farbe ins Gesicht oder wasweißich ins Logo pinselst .... scheiß drauf, wir spielen alle Metal!!!

Ihr bezeichnet Eure Musik als "War Metal"! Auch Euer Bühnenoutfit sieht sehr military aus. Wer hatte eigentlich diese Ideen und warum?

Gore: Die Idee zu unserem Live Outfit hatte unser ehemaliger Gitarrist Hammer. Den zentralen Gedanken stellt die Tatsache dar, dass wir versuchen Konzerte zu spielen wie sie für uns auch interessant wären anzusehen. Dazu gehört auf jeden Fall auch der optische Aspekt, der mindestens die Hälfte des Gesamteindrucks ausmacht, da bei den meisten Gigs der Sound nicht wirklich viel hergibt und daher in erster Linie der optische Eindruck das ist, was hängen bleibt, besonders dann wenn das Publikum dein Songmaterial nicht kennt. Und, hey, ein Konzert soll Spaß machen und so tut es das!!!

Wie würdet Ihr selbst Eure Musik beschreiben, denn viele glauben ja "War Metal" bedeute so etwas wie True Metal?

Gore: Unsere Musik ist eine unserer Meinung nach ziemlich eigenständige Mischung aus altem Heavy und Thrash Metal mit einigen Einflüssen aus Bereichen wie Death & Black Metal, sowie klassischer Musik. Das Ganze wird mit treibenden Drums und einer sehr variablen aggressiven Stimme vervollständigt. Der von uns gewählte Begriff War Metal bezieht sich auf den hymnischen bzw. zum Teil aggressiven Charakter der Lieder sowie auf einige Texte. Es ist ein Etikett, ohne das es heutzutage nicht geht. Außerdem weiß jedes Kind, daß doch eh nur Manowar True Metal spielen und alle anderen, die sich so nennen Plagiate sind, weil so true, dass es schon fast weh tut sind eben nur Manowar, hehe.

Axe.L.X.: Unsere Musik ist ein eigenständiges Konvergenzprodukt, das mehrere Stile, sowohl eindeutig klassische Einflüsse, wie die Komponisten des späten 16. bis 18. JH, aber auch neuzeitlichere Tonkunst in sich vereinigt und um das jeweilig alternierende Genre ergänzt. Das Konzept, das den Songs sowohl Eigenständigkeit verleiht, sie aber auch mit einer koagitiven Dynamik versieht, fügt dem Ganzen einen Wiedererkennungswert hinzu.

Gore: eh kloar.


Mit welchen anderen Bands würdet Ihr Euch am ehesten Vergleichen? Sind diese so etwas wie Vorbilder?

Metzler: In Flames :-)
Nein, Spaß, den Vergleich mit Carcass hört man oft, die auf jeden Fall eine geile Band waren, vielleicht noch im weiteren Sinne The Crown. Aber bitte nicht In Flames, ich mag In Flames nicht!!! Musikalisch unterscheidet sich das Material von The Command von den neuen Songs. Aber es fällt mir großteils wirklich schwer Vergleiche zu ziehen. Für mich ist jede Band ein Vorbild, die gute Musik macht, eigenständig ist und an das glaubt was sie tut!

Gore: Das mit den Vorbildern stimmt völlig. Ich würde dem ganzen noch ein paar ältere Bands wie alte Maiden und alte Slayer hinzufügen, vielleicht noch Entombed... also eh eine Mischung unter der sich niemand etwas vorstellen kann, hehe ... hörts euch einfach die CD an!!


Entstehen Eure Nummern gemeinsam, oder gibt es jemanden bei Euch, der alles komponiert?

Metzler: Gore hat die Grundidee und jeder andere von uns kann nach seinem eigenen Empfinden seinen Teil dazu beitragen, so bringt jeder seinen eigenen Stil mit ein. Textlich kommt ein Großteil vom Gore, aber jetzt, und in Zukunft sicher noch stärker, teilt sich das ebenfalls ganz gut auf.

Gore: Den Großteil vom alten Material haben Hammer unser Ex-Gitarrist und ich gemeinsam geschrieben. Da er jetzt weg ist, versuche ich halt aus dem Axe.L.X. Musik rauszuholen, hehe. Wir arrangieren die Lieder gemeinsam, auch wenn das Grundgerüst für die Lieder von mir kommt. Die alten Texte waren ebenfalls zur Hälfte von mir und zur Hälfte vom Hammer. Für die neuen Lieder haben auch Axe.L.X. und Metzler Texte geschrieben, was mir nur Recht ist.


Wenn Ihr live spiel, was ist da das Wichtigste?

Metzler: Ein guter Sound!!! Soundmäßig sind wir ja nicht gerade vom Glück verfolgt, denn was bringt das schon vorher erwähnte Optische, wenn der Sound zum vergessen ist. Aber wie eben erwähnt ist es enorm wichtig den Leuten ein bisschen Show zu bieten. Fade Bands gibt’s genug, wir sind Defender KFS, bei uns gibt’s was zu sehen, hähä.

Axe.L.X.: Das wohl Wichtigste für uns am live Auftreten, ist es, den Kontakt mit dem Publikum zu behalten. Nur wenn man merkt, daß das Publikum den Spaß an der Show nicht verliert, dann hat man auch das Selbstbewußtsein, aus seiner Rolle auf der Bühne etwas zu machen. Dabei ist es vollkommen egal, ob da jetzt drei Leute stehen, oder 20.000.

Gore: Genau, das Ganze muß ordentlich in den Arsch treten!!!


Wenn Ihr die Möglichkeit dazu hättet, was würdet Ihr an der wiener Szene ändern? Welche österreichischen Underground-Bands findet Ihr besonders gut!

Metzler: Von den Bands her bin ich mit der österreichischen Szene zufrieden. Es gibt immerhin verschiedene Stile, und einige Bands haben wirklich enormes Potential. Das ist auch großteils am Earshot Sampler zu hören, wenn da einige am Sound basteln kann man sich von denen einiges versprechen. Was das Publikum betrifft sieht´s so aus, dass bei kleineren Konzerten, mit weniger bekannten Bands leider oft sehr wenig Leute erscheinen. Metal Fans in dem Sinne würde es ja sicher genug geben. Aber da sind halt auch viele dabei, die dann nur auf Konzerten von Dimmu Borgir und Hammerfall zu finden sind, das Problem gibt’s glaub ich vor allem bei der jüngeren Generation.

Axe.L.X.: Was ich an der Szene ändern wollte, werde ich lieber nicht angeben, da das wohl diverse Zensurversuche nicht überstehen würde. Bands die mir gefallen, sind jedenfalls: Plenty Suffering, Cryosphere (obwohl ich nicht denke, daß der neue Sänger in meine Fußstapfen wird folgen können, hehe!), Septicemia... Defender KFS, natürlich,... Sonst reißt mich eigentlich nicht viel von den Socken.

Gore: Es fehlt der wiener Szene eine Einheit. Wie z.B. die Geschichte mit dem Esophagus Drummer gezeigt hat, tragen einige Leute in unserer Szene ihre Neidereien auf Kindergartenniveau aus. Genau diese Leute machen die Szene kaputt. Aus diesem Grund möchte ich keine Bands nennen, weil alles nur als Sympathiesache ausgelegt wird, was keine ist, sondern reiner Blödsinn, weil Geschmack ganz einfach subjektiv und nicht objektiv ist.


Wo und wann habt Ihr Eure CD "The Command" aufgenommen? Seid Ihr damit zufrieden?

Gore: Das Schlagzeug für „The Command“ wurde Ende März im Studio eines Freundes aufgenommen. Alles andere, d.h. Vocals, Gitarren, Baß und Synths wurden im April bzw. Mai in meinem Homestudio aufgenommen. Wir sind definitiv zufrieden mit dem Resultat. Man kann sicher noch einiges am Sound verbessern, aber man kann immer etwas besser machen. Das nächste Mal werden wir wieder einen Schritt weiter sein!

Gibt es eine Geschichte zum Cover?

Gore: Eine konkrete Geschichte zum Cover gibt es nicht. Angefertigt wurde es von einem mit uns befreundeten Grafiker. Es soll die Texte visualisieren und einen Konnex zur Musik schaffen. Die Texte gehen in zwei Richtungen, die eine wird durch das Frontcovermotiv, die andere durch das Bild im Inneren des Booklets dargestellt. Das Frontcover ist relativ typisch Metal, ohne zu klischeebetont zu sein. Das Bild innen soll eine Stimmung transportieren. Jeder wird beide Motive anders interpretieren und genauso soll es sein.


Hofft Ihr mit Eurer CD irgendwo unter Vertrag genommen zu werden? Gibt es Ambitionen in diese Richtung? Habt Ihr einen Vertrieb?

Gore: Selbstverständlich erhoffen wir uns mit der CD einen Vertrag zu bekommen!! Ganz ehrlich, welche Band tut das nicht? Bezüglich Vertrieb steht soweit das Angebot von GWN Records uns in Kanada zu vertreiben, Damnation Records in Holland bzw. Lost Agony Records in Deutschland, weitere Verhandlungen sind im Moment im Laufen. Desweiteren ist die CD über Totem Records erhältlich sowie in Kürze auch bei Rocktiger.

Metzler: Und wenn wir auch keinen Vertrag bekommen, wir machen die Musik ja weil sie uns Spaß macht, um nicht zu sagen unser Leben ist, und sicher nicht um reich und berühmt zu werden, was natürlich auch ganz nett wäre :-)

Gore: Das hätte ich fast vergessen!!!


Was hält Ihr von versteckten Botschaften auf CDs *grins*?

Metzler: Das wäre anundfürsich eine gute Idee, damit könnten wir die Leute dazu bringen daß sie uns hohe Geldsummen überweisen bzw. auch der Punkt mit den vielen Mädels könnte damit abgedeckt werden, im wahrsten Sinne des Wortes, hähä. also danke für den Hinweis.

Gore: Wir haben ja sogar eine Botschaft auf „The Command“ versteckt! Es handelt sich dabei um ein Sample aus „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Das ist unser Kontrastprogramm zu den ganzen „Kill yourself“ Botschaften. Das Sample ist auch als hidden link auf unserer Homepage zu finden... Derjenige, der das Sample auf der CD findet, für den lassen wir ein gaaaanz limitiertes T-Shirt drucken!! Also suchts fleißig!!


Was habt in der nächsten Zukunft vor, gibt es Pläne?

Metzler: Noch ein paar Command Scheiben loszuwerden, dann die neue CD aufzunehmen. Die wird dann einen noch besseren Sound haben und wird bestimmt ein Killer-Album. Was ich mir am meisten wünsche wäre mal ein Auftritt mit dem man in voller Linie zufrieden sein kann, infolge ganz viel Gigs, vor allem auch außerhalb Wiens und eventuell auch außerhalb Österreichs. Ahja und dann noch viel Geld und viel Frauen :-)

Axe.L.X.: Dasselbe, was wir sonst auch so vorhaben: Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen!


Last, but not least das obligate Wort zum Abschluß

Metzler: 667 – The Number of the KFS!!!!! In diesem Sinne Gruß an alle die an uns glauben, ihr werdet nicht enttäuscht!

Gore: Danke für das Interview und macht weiter so bei Earshot!! Leute, kauft alle unsere CD & support the underground!!!

Axe L.X.: Wir freuen uns, hoffentlich viele der Leser beim Earshot Festival zu sehen... Seid gespannt! Stay Metal, support the Underground!



www.defenderkfs.com

Autor: Martin
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Beitrag vom 07.01.2001
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