Interview mit TOMORROW´S EVE - Über Klonen und Gentechnik


Nach dem Release der neuen "Mirror of Creation" befragte ich Rainer Gund, seines Zeichens Klampfenmann, zum Thema Klonen, Gentechnik und natürlich der aktuellen Scheibe.

TOMORROW'S EVE gibt es ja schon seit 1998, ihr seid also eigentlich länger musikalisch unterwegs. Informiert die Leser/Innen bitte kurz über eure Bibliographie.


Hallo Leander, hier Rainer Grund von TOMORROW`S EVE, schön mit Dir zu reden. Gegründet wurde TOMORROW`S EVE 1998 in Idar-Oberstein. Damals noch unter dem Namen SCAMP . Kurz danach schon musste ein neuer Drummer und Sänger für die Band gefunden werden. Mit Ralf Gottlieb und Peter Webel wurde dann das Lineup wieder komplettiert. Wir entschieden uns auch den Namen zu wechseln und TOMORROW`S EVE war geboren. Im Anschluss daran schrieben wir die Songs, die auch auf unserem Debüt „The Unexpected World“ zu hören sind. B-MIND Records aus Berlin nahm uns unter Vertrag und hat die CD dann im September 2000 veröffentlicht. Danach folgten zahlreiche Konzerte, unter anderem haben wir für RAGE zur deren „Welcome to the Other Side“ Tour eine Show eröffnet oder waren mit PAUL Di´ANNO auf einer kleinen Europatour unterwegs. Jetzt folgten die Arbeiten und Aufnahmen zu unserem aktuellen Album „Mirror of Creation“.


2000 wurde "The Unexpected World" veröffentlicht - nun war es 2003 Zeit
fürs nächste Album "Mirror of Creation". Euer Debüt ist mir leider nicht
bekannt, wie würdet ihr - falls vorhanden - die wesentlichen Unterschiede
der beiden CDs beschreiben?



Wir versuchen uns auf unseren Platten nicht selbst zu kopieren und ich denke darin liegt der größte Unterschied. Wir möchten nicht eine Produktion wie die andere ,von der musikalischen Seite gesehen, klingen lassen. Aber immer soll eindeutig TOMORROW`S EVE zu erkennen sein.


"Mirror of Creation" weiß zu gefallen, klingt sehr frisch und voller Spielfreude. Wie funktioniert das Songwriting und welche Bands oder Musiker würdet ihr als Einflüsse anführen?


Ich schreibe mir zu jedem Song immer vorher eine Art Storyboard und muss diese Geschichte dann "nur noch" musikalisch umsetzen. Oliver Schwickert und ich haben die Platte zu ca. 90% zusammen komponiert und arrangiert. Wir bewundern die Arbeit solcher Bands wie FATES WARNING, DREAM THEATER, QUEENSRYCHE (ähem, eher das ältere Material), KORN, FEAR FACTORY, PANTERA um nur einige zu nennen.


Auf der Homepage ist zu lesen, dass die Arbeiten zu "Mirror of Creation"
bereits Mitte 2001 begannen und erst 2003 mit dem Release abgeschlossen
wurden. Habt ihr euch extra Zeit gelassen nach dem Motto "Ein guter Wein
muss reifen" oder gab es irgendwelche Probleme?



Das Songwriting war Ende 2001 abgeschlossen. Wir gingen dann im April 2002 ins Studio und begannen mit den Aufnahmen der CD die dann im Juli beendet waren. Im Anschluss daran erfuhren wir das unser damaliges Label B-Mind Records zum Jahresende die Pforten schließen wird. Bis wir uns dann mit unserem neuen Label SOD-Records einig waren verging leider einige Zeit und so konnte die CD erst 2003 veröffentlicht werden.




Euer neues Album liegt einem Konzept zugrunde, es handelt von einem
Experiment, bei dem genmanipulierte Embryos in einer eigens für sie
kreierten Welt heranwachsen. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen, interessiert ihr euch besonders für Klonen und Genmanipulation?



Nun, ich hatte ein ähnliches Konzept schon mal vor ein paar Jahren ins Auge gefasst, hatte aber damals nicht die Möglichkeit dieses auch umzusetzen, mir fehlten einfach die Mitmusiker. Als Oliver Schwickert und Ich, zusammen mit Olivers Freundin Stefanie Lenz nach einer Probe auf dem nach Hause Weg wahren (ca. 60 Minuten Fahrzeit), und wir uns überlegten, welches Thema die neue Platte haben könnte, brachte ich dieses ursprüngliche Konzept zur Sprache.
Von da an ging eigentlich alles seinen Weg. Es wurde ein „quasi“ Storyboard ausgearbeitet, die Grundstimmung und die Personen festgelegt. Mit dieser Grundlage wurde dann die Musik ausgearbeitet und arrangiert.
Uns interessieren einfach futuristische Sachen (auch wenn Klonen inzwischen schon fast alltäglich scheint), ob von medizinischer oder sonstiger Art.



Bei diesem Experiment kommen wohl Fragen der "gezüchteten Kinder" auf,
"wer bin ich?", "woher komme ich?"...und es wird sich zeigen, ob die im
Experiment angestrebte Gleichheit funktioniert oder ob sich doch
Individualität durchsetzt. Was ist eure Meinung? Seid ihr für oder gegen Genmanipulation und wo liegen eurer Meinung nach die Vor- und Nachteile?



Ich habe leider beide Elternteile durch Krebs verloren und ich würde es begrüßen, wenn durch gentechnische Forschung ein Heilmittel gegen diese schreckliche Krankheit gefunden würde. Allerdings muss ich sagen, dass es nicht akzeptabel wäre, wenn diese Forschung zu militärischen Zwecken missbraucht wird. Damit ergeben sich die Vor- und Nachteile von selbst.


In einem Metalchat habe ich jemanden getroffen, der von eurem Drummer
Oliver Jungmann Schlagzeugunterricht bekommt. Sind noch andere von euch
Musiklehrer bzw. habt ihr neben TOMORROW's EVE noch andere Projekte oder
gar Bands?



Eine aktuelle Entwicklung gibt es noch zu vermelden. Oliver Jungmann (Drums) und René Müller (Bass) sind keine Mitglieder von TOMORROW`S EVE mehr. René wie Oliver haben sich für ihr Studium entschieden und die Band verlassen. Wir haben aber bereits Ersatz für beide gefunden und proben für die anstehenden Konzerte. Wer die neuen Mitglieder sind, werden wir noch rechtzeitig bekannt geben. Unser Sänger Rouven z.B. spielt neben der Musik noch ausgiebig Theater, derzeit sehr erfolgreich in einem Stück namens „The Casting“. Oliver und ich möchten uns ganz auf TOMORROW`S EVE konzentrieren was nicht heißen soll, dass wir nicht vielleicht mal an irgendeinem Projekt mitarbeiten werden. Unser neuer Drummer und Bassist haben aber noch jeweils eine Band am Start.


Ihr habt ja einen Deal in Russland abgeschlossen, wie kam es dazu?


Der Kontakt zu IROND (russische Plattenfirma) kam damals über Victor Smolski (RAGE-Gitarrist) in Zusammenarbeit mit unserer damaligen Plattenfirma B-MIND Records zustande. Victor hatte den Leuten von IROND einige Bands vorgeschlagen und so bekamen wir den Deal mit ihnen.


Danke für das Interview! Eine abschließende Message an die Leser/Innen von Earshot?


Ich möchte mich im Namen von TOMORROW`S EVE bei allen Leser/Innen von Earshot bedanken. Wir erhielten von Euch zahlreiche e-mails, die Aufgrund des tollen Reviews (6/7 Punkte, danke auch dafür) auf uns aufmerksam wurden. Wir werden alles daran setzen, endlich mal in Österreich für Euch zu spielen. Über Kontaktadressen von Clubs, in denen wir spielen könnten, würden wir uns sehr freuen. Schickt einfach eine E-Mail an tomorrows-eve@tomorrows-eve.de


www.tomorrows-eve.de

Autor: Leander

Weitere Beiträge von Leander


Zurück

Beitrag vom 13.09.2003
War dieses Interview
interessant?

2 Stimme(n)
Durchschnitt: 6

Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: