Interview mit CAY-OS - ein `keep smilin` an alle Neider


CAY-OS die Gewinner des Yamaha Band Contests 2001 und ein Garant für heisse Diskussionen in unserem Forum, sind den meisten von euch bekannt: sei es durch diverse Donauinselfest-Auftritte oder als Vorgruppe von MACHINE HEAD oder SLAYER. Wer die Jungs mal etwas näher kennenlernen will, ist hier genau richtig, denn Sänger Andy und Drummer Tom plauderten mit mir über ihre Band.

Seit wann gibt es CAY-OS und wie seid ihr zusammengekommen?

Andy & Tom: CAY-OS wurde im Februar 2000 von uns zweien und Rob gegründet!
Noch während wir uns von unserer alten Band trennten, da wir Neues ausprobieren wollten, stach uns Rob, unser Gitarrist, ins Auge, mit dem wir wenige Wochen später CAY-OS gründeten.
Im April 2000 stieg Hannes als Bassist bei uns ein, gefolgt von Jan, der im Oktober 2000 als zweiter Gitarrist zu uns kam und die Band komplettierte!


Wer sind eure Vorbilder und aus welchem Grund habt ihr euch entschlossen Musik zu machen?

Andy & Tom: Vorbilder von uns sind Acts wie SLAYER, PANTERA, DOWN, IRON MAIDEN, AC/DC, BLACK SABBATH, SEPULTURA, TESTAMENT - (und noch viele mehr!) aber auch Blues- und Southern Rock-Bands können uns begeistern!
Generell sind wir jedoch für alle Arten von Musik offen!
Wir machen Musik weil wir Spaß dabei haben, wegen dem “Feeling on Stage“, dem Touren, den Gigs, dem Feiern und Saufen mit Freunden und Fans...


Ist CAY-OS eure erste Band oder wart ihr woanders auch tätig?

Andy & Tom: Jeder von uns spielte zuvor schon in anderen Bands.

Ihr spielt ziemlich oft im Planet Music, auch vor dem YBC Gewinn seid ihr dort häufig aufgetreten. Wie seid ihr zu den Gigs gekommen?

Andy & Tom: Unseren ersten Gig spielten wir – wie viele andere Newcomer-Bands auch - im Planet Music beim A-Live. Dieser Auftritt, der übrigens schon im Mai 2000 stattfand, schien den Leuten so gut zu gefallen, daß es von da an Schlag auf Schlag weiterging mit den Gigs. Einer folgte dem anderen!

Was hat sich für euch nach dem Gewinn des YBC geändert?

Andy: Wir hatten endlich Geld mit dem wir uns sogleich ins Boom Room Studio begaben, um unsere CD S.C.O.R.N. unter der Regie von Boban Milunovic einzuspielen! Wir legten uns einiges an neuem Equipment zu und ließen T-Shirts drucken.
Anschließend gingen wir auf Österreich-Tour und spielten auch in der Schweiz.
Der Gewinn hat uns sehr geholfen und uns einen großen Schritt weiter gebracht!
Tom: Wir hatten plötzlich so viele Freunde! *g*





Wie geht ihr mit den "bösen" Stimmen um?

Andy: Keep smilin´
Tom: Von den bösen Stimmen hab ich ja noch nie etwas gehört... * lach *
Wenn ich nicht lesen könnte, wüsste ich nicht einmal, daß es welche gibt.


Gab es dabei auch konstruktive Kritik die ihr ernst genommen habt, oder waren da nur Statements ala "Gay-os" zu hören?

Andy: Solche Gästebucheinträge kommen auch bei bekannteren Bands vor. Hinter diesen Schimpfattacken stecken in unserem Fall nicht mehr als eine Hand voll frustrierter Menschen, die mit ihrer gekonnten Ausdrucksweise auch schon bei anderen, mit uns befreundeten Bands, für Gelächter sorgten.
Tom: Kritik ist immer wichtig um zu erfahren, wie andere Leute gewisse Dinge sehen. Aber in erster Linie ist es für uns wichtig, das zu tun, was für unsere Band gut erscheint und was uns Spaß macht.
Je länger Du in diesem Business tätig bist, desto mehr Meinungen strömen von allen Seiten auf Dich zu. Viele wollen Dir erklären, wie man es besser machen könnte, jedoch ohne zu fragen, ob die Band das überhaupt so haben will.


Apropos Statement. Kommen wir nun zu eurem Album "Statement War". Wem erklärt ihr den Krieg?

Andy: Eigentlich wollen wir damit niemandem den Krieg erklären!
Der Titel spiegelt unsere allgemein sozialkritische Weltanschauung wieder, bezieht sich jedoch in keinster Weise auf bestimmte Personen!
Tom: Sehr viele Bands und Künstler werden immer „radiotauglicher“ und gehen in die „elektronische Richtung“. Wir wollen ein bißchen gegen den Strom schwimmen (* lach*). Das Album soll ein Zeichen für Umbruch und für Veränderung sein. Statement War soll eine Weichenstellung für zukünftige Songs sein.


Die Aufnahme ist außerordentlich gut. Wieviel Zeit habt ihr dafür inverstiert und wo habt ihr aufgenommen?

Tom: Die Arbeit für Statement War hat schon im Sommer begonnen; im Oktober sind wir dann ins FFW-Studio gewandert und haben unter der Leitung von Gerhard Vellusig unser Album aufgenommen.

Wie sind die Fan Reaktionen auf "Statement War"?

Andy & Tom: Wir waren natürlich selbst sehr über die vielen Glückwünsche, das tolle Feedback und die vielen sehr positiven CD-Reviews, die wir bekommen haben, überrascht! Immerhin hat sich unser musikalischer Stil seit der letzten CD S.C.O.R.N. schon ziemlich stark verändert!

Und die Reaktionen in den Medien…

Tom : Wir haben sehr viel positives Feedback von Magazinen, Internetplattformen und Veranstaltern bekommen.

Habt ihr schon ein konkretes Angebot von einem Label bekommen?

Andy & Tom: Ja, wir haben schon einige Angebote bekommen.

Resonance ist nur euer Vertrieb oder kümmert sich Andy Appel auch darum daß ihr einen Record-Deal bekommt?

Andy & Tom: Resonance ist unsere Promotion-Firma und eine große Bereicherung für die Band. An dieser Stelle ein großes „Thanx“ an unseren Andi Appel! Jedoch sind wir selbstverständlich nicht untätig und genauso Ansprechpartner geschäftlicher Dinge CAY-OS betreffend, wie bisher.

Vom Stil her hat sich auch einiges getan. Ihr spielt jetzt mehr Richtung "southern Rock" ala DOWN/CROWBAR. Wie kam es dazu?

Andy:Wie schon zuvor erwähnt, gehen unsere Vorbilder auch in diese musikalische Richtung. Wir fühlen uns dem Feeling des Southern Style des öfteren sehr verbunden. Die Stiländerung war also eine Frage der Zeit.

Du bist ja ein großer Phil Anselmo Fan. Hast du der Band diesen Stil "aufgedrängt"?

Andy: Nein, denn die anderen lassen sich von mir nichts, außer erlesenen Spirituosen und Tabakwaren nichts aufdrängen! (*lach*)
Ich mag Phils Gesangsstil und natürlich die Band, in der er singt.
Da ich aber in den Achzigern grossgeworden bin, sind viele meiner Vorbilder ebenfalls aus dieser Zeit; so zum Beispiel: Bruce Dickinson, David Coverdale, Ronnie James Dio, John Brush, Chuck Billy, Bon Scott...; aber auch Blues Heroes ala Muddy Waters oder Calvin Russel haben es mir angetan!
Tom: Aaaandy, was is mi`m Tequilaaa?


Viele Leute wollen es wissen und deshalb stelle ich an dieser Stelle diese Frage: Welche Effekte verwendest du Andy? Oder ist das dein "Betriebsgeheimnis"?

Andy: No Effects! Einen Shure SM58, das ist auch schon alles! Hin und wieder gibt mir unser Tontechniker bei unseren Live-Gigs ein Delay auf den einen oder anderen Refrain. Es ist schon in manchen Locations passiert, daß wir keine Effekte verwenden konnten, unsere Musik muß also auch ohne Effekten gut klingen.

Was verwendet ihr für Equipment? Einen Endorsment Vertrag hat keiner von euch oder?

Tom: Keiner von uns hat einen Endorsment-Vertrag und wir benutzen keine Mesa.

Ihr habt schon in der Schweiz gespielt - was war das für ein Wettbewerb?

Tom: Es war ein von der Schweiz organisierter Band-Contest, bei dem schweizer- (nona), deutsche-, französische- und eine österreichische Band, nämlich wir, mitmachten...und am Ende haben wir den zweiten Platz belegt!

Wie waren die Kritiken im Ausland?

Andy & Tom: Die waren sehr positiv!

Ihr habt schon mit diversen internationalen Größen wie MACHINE HEAD, SLAYER, SOULFLY, DROWNING POOL gespielt, wie fühlt man sich wenn ein Traum wahr wird?

Andy & Tom: Es ist ein sehr interessantes Gefühl, begleitet von Ehrfurcht, Respekt und Freude. Man hat die CD`s der großen Acts zu Hause und kennt die Bands nur von schon miterlebten Konzerten und Berichten in diversen Zeitschriften.
Und plötzlich teilt man sich einen Backstage-Bereich, schaut beim Soundcheck zu, und spielt dann auch noch selbst! Es ist einfach geil!
Die Freude steigert sich noch, wenn man bemerkt, daß man sich gut versteht und jemand wie Rob von MACHINE HEAD gefallen an der Musik findet, die man macht, und zu Dir sagt:“ Cay-os, you`re killers!“ Das Selbstvertrauen steigt natürlich enorm und Du weißt, daß Du Dich am richtigen Weg befindest.
Der Tag darauf, wenn man wieder in der Arbeit sitzt und seinem fucking Job nachgeht, ist dann immer sehr ernüchternd.


Seid ihr vor diversen Gigs nervös oder hat sich alles schon zu Routine entwickelt?

Andy: Das ist von Auftritt zu Auftritt verschieden; einmal mehr, dann wieder weniger. Dabei kommt es immer auf die Tagesverfassung jedes einzelnen an. Die Nervosität vor einem Gig besteht aber eher aus der Sorge, daß etwas vom Equipment den Geist aufgeben könnte,;was leider hin und wieder mal passiert.
Tom: Ich habe mir seit dem Gig mit SLAYER geschworen, vor den Auftritten nie mehr nervös zu sein! Mit IRON MAIDEN oder KISS haben wir ja bis jetzt noch nicht gespielt...!*g*


Welcher Gig war für euch der "beste" und "wichtigste"?

Andy: Das war unser erster Gig am 31.Mai 2000 im Planet Music! Denn da hat alles angefangen!
Tom: SLAYER, MACHINE HEAD, DROWNING POOL, das YBC-Finale und so weiter.......


Ihr habt einen neuen Bassisten? Wieso ist der alte Bassist ausgestiegen bzw. wie kommt der Neue mit euch zurecht?

Andy & Tom: Wir hatten menschlich keine Probleme mit Hannes (Ex-Bassist), nur war alles mit der Zeit einfach nicht mehr vereinbar.
Manuel: Der Bandwechsel hat mir sicher sehr gut getan, nicht nur in musikalischer Hinsicht. Die Band gibt mir spielerische Freiheit und die Unterstützung, die ich benötige.


War er bei den Recording Sessions schon dabei?

Andy & Tom: Manuel ist seit August 2000 dabei und hat auch schon beim Songwriting der neuen CD mitgewirkt.

Wie seht ihr die österreichische Szene?
Welche Bands haben eurer Meinung nach Potential um International bekannt zu werden?


Andy: In dieser Hinsicht wird es in unserem Land schön langsam immer besser, obwohl ich sagen muß, daß sich Veranstalter bei organisatorischen Belangen, Gigs und Gagen betreffend, am Ausland nach wie vor ein Beispiel nehmen könnten!
Tom: Es gibt durchaus einige Bands im New-Metal- und im Death-Metal-Bereich, bei denen ich mir vorstellen kann, daß sie international Erfolg haben könnten. Unsere Bands brauchen sich, vergleicht man sie mit Bands aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, ..nicht zu verstecken.
Auf diesem Wege möchte ich auch gleich einen großes Lob an NACA7 loswerden, da sie es geschafft haben, mit dem Shelter Airport eine Plattform für junge Bands zu schaffen, die ihresgleichen sucht.


Mit welchen Bands kommt ihr am besten aus?

Andy: Eigentlich eh mit allen.
Tom: Wir haben mit anderen Bands generell unseren Spaß, und darum gehts uns ja. Es gibt natürlich Bands, die schon mehr sind als nur Bekannte, mit denen wir uns gut verstehen; das sind vor allem Bands, mit denen wir gewachsen sind, solche mit denen wir schon mehrere gemeinsame Gigs gespielt haben und mit denen wir nette, von Alkohol geprägte, Abende erlebt haben.


Ihr habt bei eurem letzten Gig im Planet Music mit ESOPHAGUS gespielt. Habt ihr vor in Zukuft öfters mit Bands aus dem Extrem-Metal Bereich zu spielen?

Andy: Natürlich! Warum auch nicht? So spielt man nämlich vor gemischtem Publikum! Außerdem gefallen uns ja auch Bands wie SIX FEET UNDER, EDGE OF SANITY, AT THE GATES, CRADLE und DIMMU BORGIR gut!
Tom: MAYHEM rulez!!! (*gröl*)
Es gibt einige Bands aus der Metalszene in Ö, mit denen ich doch gerne einmal spielen würde. So zum Beispiel BASTARD, SEEDS OF SORROW, AUTUMN CLAN ......usw ! ENDLESS FALLIN´ und SARDONYX wären auch cool gewesen.. (Wo sind die Zombiezirkuszeiten hin?!)


Wie seht ihr den "Tunnelblick" mancher "Fans" die nur "ihre" Band lieben?

Andy: Das soll jeder machen wie er glaubt.
Tom:Ich finde es im Allgemeinen schade, wenn man mit Scheuklappen durchs Leben läuft, weil man sich selbst die Chance nimmt, Neues zu entdecken!


Wenn wir schon beim Wort Fans sind. Wie sieht es mit euren Fans aus, habt ihr außer bei den Gigs Kontakt zu ihnen?

Andy & Tom: Ja sicher. Viele unserer Fans sind gleichzeitig auch gute Freunde von uns, die wir immer wieder mal treffen, um mit ihnen zu feiern!

Was könnt ihr jungen Bands die gerade in den Startlöchern stehen, mit auf dem Weg geben?

Andy: Geht konsequent euren Weg und lasst euch nicht davon abbringen euren Spaß daran zu haben! Und haltet durch, auch wenn alles manchmal etwas aussichtslos erscheinen mag!

Der 4. Song von "Statement War" ich glaube „She goes away“ heisst er, hat meiner Meinung nach das Potential ein Hit zu werden und oft auf FM 4 und diversen Sendern gespielt zu werden. Werden in Zukunft mehr Songs in dieser Richtung folgen?

Andy: Vorerst müssen wir gleich etwas richtigstellen. Der vierte Song auf unserem Album heißt „Urgent Feelings“!
Der Song „She goes away“ hat es letztendlich nicht mehr auf das Album geschafft und tauchte irrtümlich auf dem Backcover auf unserer HP auf.
Natürlich werden auch in Zukunft immer wieder melodische Songs auf unseren CDs zu hören sein.
Tom: Theoretisch haben wir so viele Ideen für Songs, die in die Melodische Richtung gehen, daß sich locker eine ganze CD damit ausgehen würde; aber wenn man nur meinen Musikgeschmack berücksichtigen würde, wären in Zukunft nur mehr Songs ala „Statement War“ auf unseren CDs zu hören!


Apropos Zukunt: Wie schauen eure Pläne für die nächsten paar Wochen aus?
Eine "Statement war" Tour?


Tom: An Live-Auftritten mangelt es uns nicht. Wir werden sicher oft live präsent sein und die Songs von Statement War präsentieren. In Kürze wären eigentlich zwei Auftritte mit MEDICATION angesagt gewesen, doch sie sagten ihre Europa-Tour leider kurzfristig ab. Neue Ideen sind aber schon wieder vorhanden und so werden wir sicher nicht lange auf uns warten lassen!

Wollt ihr noch irgendwas den Earshot Lesern sagen?

CAY-OS: Grundlegend einmal Danke für das Interview! Und ein großes Danke natürlich an unsere Freunde, die für uns gevotet haben, uns nette E-mails geschickt und uns nette Sachen in unserem und auch in anderen Gästebüchern hinterlassen haben; Danke für eure CD- und T-Shirt-Bestellungen und für eure Energie und Euphorie bei den Gigs!!!

We love you all!
See you on stage!
Cheers, Cay-os.



www.cay-os.com

Autor: Marin

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Beitrag vom 12.02.2003
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