Interview mit LACRIMOSA


Gleich zu Beginn dieses Interviews fiel mir ein ziemlich intellektueller Inhalt auf. Die Band hat einen guten Eindruck hinterlassen. Ich sprach mit Tilo Wolff, dem Sänger.

Wie wichtig sind Cover-Präsentationen und überhaupt Covers für euch?


Lacrimosa besteht aus 3 Säulen: Text, Musik und Artwork! Ich bin ein sehr visueller Mensch.


Eure Alben sind meistens so gestaltet, daß zwar weniger Songs darauf zu finden sind, jedoch erscheint öfters ein Release. Ist es so, daß ihr gerne oft was veröffentlicht?


Das ist durch die Länge der Songs bestimmt! Und die Längen der Songs entstehen während des Aufnahmeprozesses und sind eigentlich von vorn herein nicht beabsichtigt.


Wie sieht es mit eurem Orchester aus? Ihr müßt ja da einen relativ großen Aufwand betreiben, oder?


Bevor wir ins Studio gehen, müssen wir Partituren schreiben. Diese umfassen meistens so an die 100 Seiten. Unser Orchester besteht aus 70 Köpfen. Dementsprechend kompliziert ist der Aufnahmeprozess, es wir auch das Ganze in verschiedenen Studios aufgenommen, um dem anschließenden Gesamtklangbild in Qualität und Akustik zu genügen.


Wie seid ihr mit den Aufnahmen zu "Echos", eurem neuen Album, zufrieden?


Wir sind mit unseren Veröffentlichungen immer zufrieden, sonst würden sie nicht veröffentlicht werden.


Welcher ist euer Lieblingssong?


Das wechselt immer wieder und ist von der Gesamtstimmung abhängig. Also wechslt es einmal von ruhig, zu rauher oder härter, positiver oder traurig....


Wie wichtig ist für euch Internet?


Es ist nicht im Zusammenhang mit dem künstlerischen wichtig, es ist aber so, daß Menschen auf der ganzen Welt LACRIMOSA hören, deshalb ist das Internet eine gute, praktische Plattform, um so etwas über LACRIMOSA zu erfahren. Und um eventuell so an Neuigkeiten zu kommen. Dafür ist es schon eine tolle Bereicherung.


Was haltet ihr von Live-Alben?


Live-Alben sollten nicht nur ein Lücken-Füller oder Pausen-Füller sein, es sollte einen gewissen Sinn machen, so ein Album zu veröffentlichen. Eine gewisse Stimmung sollte einem solchen Album entnehmbar sein, um es auch das Prädikat eines guten Live-Albums mit guten Gewissen tragen lassen zu können.


Wie steht ihr zu MP3?


Nicht gut. Es gibt Gruppen, die können deshalb nicht mehr bestehen, weil ihr ganzer Umsatz durch MP3 zugrundegerichtet wird, da ja an sich niemand mehr ihre CDs kaufen muß, da man sie ja ohnehin herunterladen kann. Insofern ist MP3 sicherlich nicht in Ordnung.




Wie steht es mit euren älteren Songs? Da sind viel mehr synthetische Elemente eingebunden als heute.


Das hat sich so ergeben. Wäre LACRIMOSA erst vor kurzem entstanden, hätten sich die heutigen Songs vielleicht anders angehört, ich kann es nicht sagen. Vielleicht werden sich die Songs in Zukunft wieder synthetischer anhören, das wird sich halt ergeben. Momentan gefällt es mir so wie es ist, mal schauen, wie es da weitergeht.


Ist es euch wichtiger Stimmungbilder zu erzeugen oder sind gute Melodien wichtiger?


Stimmungsbilder sind an sich das, was die Musik von LACRIMOSA ausmacht.


Wie entstehen die längeren Songs? Ist das beabsichtigt oder ergibt sich das einfach?


Das ergibt sich einfach während des Entstehens eines Songs.


Wie steht ihr zu euren älteren Veröffentlichungen?


Wie gesagt, es ist so, daß wir immer mit unseren Veröffentlichungen zufrieden waren, wir hatten so lange daran gefeilt, bis wir der Meinung waren, das Produkt kann jetzt das Licht der Welt erblicken.


Was wird uns in Zukunft von LACRIMOSA erwarten?


Momentan sind keine weiteren Sachen geplant, laßt euch überraschen.





www.lacrimosa.de

Autor: Rene


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Beitrag vom 04.02.2003
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